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19. Kapitel

Verachtung und Haß sind vom Übel.

Der Hang zur Systematik bedrohte von jeher das menschliche Denken mit gefährlichen Klippen. Da war einer festgefahren und hatte doch eben noch der Wahrheit beizukommen vermeint, war ganz verliebt gewesen in seinen sinnreichen Einfall, der den Eckstein für das ganze Gebäude abgeben sollte; vorgefaßte Meinungen, und nichts weiter! Und die sind, wie sie auch sein mögen, der Tod für alle Wahrheitsforschung; schließlich hat der kunstreiche Meister des Systems uns einen Roman zum besten gegeben, nicht aber eine Beweisführung.

So ist's mit dem Planetenhimmel der Alten, mit den Wirbeln Descartes' und mit Leibnizens prästabilierter Harmonie — alles Verirrungen des Willens zum System. Diese Denker vermaßen sich, eine Landkarte aufzunehmen, doch das Land kannten sie nicht, gaben sich auch keine Mühe, es kennen zu lernen; sie wußten die Namen einiger Städte, einiger Flüsse und haben ihnen eine Lage angewiesen, wie's ungefähr zu ihrer Vorstellung paßte. Leider trug sich's in der Folge zu, was recht beschämend ward für unsere armen Geographen, daß Neugierige jene so trefflich beschriebenen Länder bereisten; die hatten zwei Führerinnen mit, die eine hieß die Analogie, Erfahrung die andere, und nun fanden sie zu ihrem großen Erstaunen: die Städte, die Ströme lagen ganz wo anders, die Lagen und Entfernungen der Orte stimmten garnicht mit der Anordnung der anderen.

Die Systemwut ist nicht allein das närrische Vorrecht der Philosophen gewesen, auch die Staatslehrer wurden davon ergriffen. Machiavell ist davon mehr denn irgend, einer angesteckt! Er will beweisen: ein Fürst muß böse und betrügerisch sein. Das sind die Einsetzungsworte seiner kläglichen Lehre. Er besitzt die ganze Bösartigkeit der Ungeheuer, die Herkules niederschlug, nur nicht ihre Stärke; so bedarf's auch nicht der Keule des Herkules, um ihn niederzukämpfen. Denn was ist einfacher, natürlicher und angemessener für einen Fürsten als Gerechtigkeit und Güte? Ich sollte meinen, das zu beweisen, braucht man sich nicht eben mit Gründen in Unkosten zu stürzen; jeder ist ohnehin überzeugt davon. Der Staatslehrer, der das Gegenteil behaupten will, hat also von vornherein verspielt. Denn stellt er seine Forderung, grau<76>sam, betrügerisch, verräterisch zu sein, an einen Fürsten, dessen Thron fest sieht, so macht er aus ihm einen Schurken, ohne daß die Sache einen rechten Zweck hat; gedenkt er einen, der erst emporkommt, mit all diesen Lastern auszustatten, zur Befestigung seines Thronraubes, so wird er mit solchen Ratschlägen Herrscher und Freistaaten insgesamt gleichermaßen gegen sich in Harnisch bringen. Denn durch welche Mittel vermag wohl ein Bürger sich zur Herrschaft aufzuschwingen, es sei denn, er stürze einen souveränen Fürsten oder er reiße in einer Republik die Gewalt an sich. Damit also wird er sicherlich bei den Fürsten kein Glück haben! Hätte Machiavell eine Sammlung von Gaunereien als Leitfaden für Straßenräuber verfaßt, weniger Ehre hätte er auch damit sich nicht holen können.

Doch ich wollte ja auf einige verkehrte Betrachtungen und Widersprüche in diesem Kapitel eingehen. Ein Fürst macht sich, nach Machiavell, außer durch rechtswidrige Beraubung seiner Untertanen, durch Angriffe wider die Tugend ihrer Frauen verhaßt. Sicherlich, ein habgieriger Fürst, der kein Recht scheut, der mit grausamer Gewalttätigkeit vorgeht, wird sich seinen Vollem aufs tiefste verhaßt machen, das kann garnicht anders sein; anders sieht das mit den fürstlichen Liebschaften. Julius Cäsar, den man zu Rom den Gatten von allen Frauen und die Frau von allen Gatten nannte, Ludwig XIV., der ein großer Frauenliebhaber war, August II. von Polen, der mit seinen Untertanen ihre Weiber teilte, diese Fürsten waren um ihrer Liebschaften willen durchaus nicht verhaßt; wenn Cäsar ermordet ward, wenn die römische Freiheit ihren Dolch in sein Herz grub, so geschah's, weil er die Alleinherrschaft sich angemaßt, nicht weil er ein Frauenjäger war.

Hält man mir die Vertreibung der römischen Könige entgegen im Anschluß an die Vergewaltigung der Lucretia, so erwidere ich: Nicht die Liebe des jungen Tarquinius zur Lucretia gab das Zeichen zur Erhebung Roms, sondern die Gewalt, die er gebraucht hatte, die im Volke die Erinnerung an frühere von den Tarquiniern verübte Gewaltsireiche wachrief, sodaß es ihnen nunmehr mit dem Gedanken der Rache ernst ward.

Damit will ich nicht etwa dem buhlerischen Treiben der Fürsten das Wort reden, es mag immerhin sittlich verwerflich sein; hier kommt mir's nur darauf an, zu zeigen, daß dadurch noch lein Herrscher Haß auf sich geladen hat. Verliebtheit läßt man bei guten Fürsten als eine Schwäche gelten, wie etwa Leute von Geist unter den Werken Newtons den Kommentar zur Apokalypse betrachten.

Doch das, scheint mir, gibt zu denken, daß unser Doktor, der den Leuten Enthaltsamkeit in der Liebe predigt, Florentiner gewesen. Sollte Machiavell zu all seinen sonstigen edlen Eigenschaften auch noch die besessen haben, daß er Jesuit gewesen?

Nun zu seinen Ratschlägen, wie's die Fürsten anstellen sollen, um sich nicht verächtlich zu machen. Sie sollen nicht launisch und nicht schwankend, nicht feige, weibisch und unentschlossen sein. Sehr richtig; doch er rät weiter, sie sollten ständig auf den Schein der Größe, des Ernstes, des Muts und der Festigkeit halten. Mut —schön;<77> aber warum denn nur der Schein dieser schönen Eigenschaften? Warum soll ein Fürst diese Vorzüge nicht im Ernst besitzen? Wenn das nämlich nicht der Fall ist, wird's mit dem Schein auch sehr übel bestellt sein, man wird den Darsteller bald von seiner Heldenrolle zu unterscheiden wissen.

Machiavell will, ein Fürst solle sich auf keine Weise leiten lassen, niemand dürfe nur auf die Vermutung kommen, als könnte irgendwer hinreichenden Einfluß auf sein Denken besitzen, ihn zu einem Wechsel einer Auffassung zu vermögen. Er hat recht, und doch behaupte ich, es gibt niemanden auf Erden, der sich nicht irgendwie, der eine mehr, der andere weniger, leiten ließe. Von der Stadt Amsterdam erzählt man, sie sei einmal von einer Katze regiert worden. Von einer Katze, fragt ihr? Wie kann eine Katze eine Stadt leiten? Hier, bitte, die Stufenfolge des Einflusses: der erste Bürgermeister der Stadt besaß im Rate die ausschlaggebende Stimme und genoß dort hohes Ansehen. Der hatte eine Frau, deren Ratschlägen er blindlings folgte; eine Dienerin übte unbedingten Einfiuß auf die Gedanken dieser Frau aus und auf die der Dienerin eine Katze. So kam's, daß die Katze die Stadt regierte.

Es gibt indessen Fälle, da es für einen Fürsten nur eine Ehre sein kann, wenn er sein Verhalten ändert; und zur Pflicht wird es allemal da, wo er seiner Fehler inne wird. Ja, wären die Fürsten unfehlbar, wie der Papst sich's einbildet zu sein, dann freilich täten sie gut daran, mit stoischer Beharrlichkeit auf ihrer Meinung zu be-stehen; doch da sie alle Schwachheit der Menschlichkeit teilen, so sollen sie ohn' Unterlaß bedacht sein, sich zu bessern und in ihrem Tun und Lassen zu vervollkommnen. Wir wollen's uns doch gesagt sein lassen, daß übertriebene Festigkeit und Halsstarrigkeit Karl XII. in Bender beinahe den Hals gekostet haben77-1, daß diese unerschütterliche Hartnäckigkeit ihm verderblicher wurde als der Verlust einiger Schlachten.

Ein anderer Irrtum Machiavells: er meint, es werde einem Fürsten niemals an wertvollen Verbündeten fehlen, solange auf seine Heere Verlaß ist. Das ist nur richtig, wenn man hinzufügt: auf seine Heere und auf sein Wort. Denn das Heer liegt in der Hand des Fürsten, und bei dessen Zuverlässigkeit oder Unzuverlässigkeit sieht es, ob er das Bündnis erfüllt und seine Streitmacht in Bewegung setzt.

Hier aber ein Widerspruch in aller Form. Einmal sagt unser Politikus: „Ein Fürst sei bemüht um die Liebe seiner Untertanen, so wird er Verschwörungen vermeiden.“ Und im 17. Kapitel erklärt er: „Der Fürst sehe zu. daß er gefürchtet werde, denn rechnen darf er nur mit dem, was in seiner Gewalt liegt; nicht so verläßlich bestellt ist's mit der Liebe seines Volkes.“ Welches ist denn nun von beiden die wahre Meinung des Verfassers? Er redet die Sprache eines Orakels, man kann sie auslegen wie man will; doch diese Orakelsprache ist, nebenbei gesagt, die Sprache der Spitzbuben.

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Allgemein muß ich bei dieser Gelegenheit bemerken, daß Verschwörungen und Mordanschläge in der Welt gar nicht mehr vorkommen: vor dergleichen sind die Fürsten heutzutage sicher, diese Verbrechen haben sich überlebt, sind nicht mehr Mode, und was Machiavell an Gründen dafür anführt78-1, trifft durchaus zu. Allenfalls vermöchte noch irgendein fanatischer Mönch in frommem Eifer eine derartige Untat zu begehen78-2. Unter den richtigen Bemerkungen Machiavells beim Kapitel Verschwörungen ist eine ganz vortrefflich, nur klingt sie in seinem Munde übel; er sagt: „Einen Verschwörer beunruhigt dauernd die Furcht vor den Strafen, die ihm drohen, hinter dem König aber sieht schirmend die Majestät des Reiches und die Hoheit der Gesetze.“ Mich dünkt, es steht unserem Verfasser übel zu Gesicht, von der Hoheit des Gesetzes zu sprechen, ihm, dem Verführer zu Selbstsucht, Grausamkeit, Thronraub und herrischer Willkür. Er hält's wie die Protestanten, die mit den Gründen der Ungläubigen die katholische Verwandlungslehre bekämpfen, um sich dann der gleichen Gründe, mit denen der Katholik das Wunder der Wandlung stützt, im Streite wider den Unglauben zu bedienen. Das nennt man geistige Geschmeidigkeit!

Machiavells Rat also ist, der Fürst solle sich um Liebe bemühen, solle aus diesem Grunde vorsichtig zu Werke gehn und gleichermaßen sich des Wohlwollens der Großen wie des Volkes versichern. Was ihm etwa den Haß der einen oder des anderen zuziehen könnte, das soll er, rät er verständig weiter, auf andere abwälzen und zu diesem Behufe Behörden einsetzen, die da als Richter zwischen dem Volke und den Großen stünden. Als Muster führt er die Regierung von Frankreich an. Man denke: der begeisterte Anwalt der Zwingherrschaft und des Staatsstreiches erwärmt sich für die ehemalige Macht des Parlamentes in Frankreich. Ich meinesteils kenne heutzutage nur ein Land, das mit vorbildlicher Weisheit verwaltet wird, es ist England: dort sieht das Parlament über Volt und König, und der König hat jede Vollmacht zum Guten, doch keine, einen Schaden zu stiften.

Alsdann begegnet Machiavell den vorauszusehenden Einwendungen auf sein Seelengemälde vom Fürsten und verliert sich in eine breite Erörterung der Lebensschicksale der römischen Kaiser von Mark Aurel bis zu den beiden Gordiani78-3. Wir wollen seine Darstellung nachprüfen. Für den häufigen Thronwechsel macht er den Schacher verantwortlich, der mit der höchsten Reichswürde getrieben wurde; und eine ausgemachte Sache ist es, daß seit der Zeit, da diese von den Prätorianern käuflich ausgeboten wurde, kein Herrscher seines Lebens mehr sicher war. Das Kriegervolk verfügte über die Kaiserwürde, und jeder, dem sie zugefallen, mußte es mit dem Leben<79> zahlen, gab er sich nicht zum Schirmherrn für dessen Bedrückungen und zum Werkzeug seiner Gewalttaten her. So wurden denn die guten Kaiser von den Soldaten, die schlechten auf dem Wege der Verschwörung und auf Senatsgebot ums Leben gebracht. Dazu kommt die Leichtigkeit, mit der einer damals von heut auf morgen auf den Thron gelangte: auch das beschleunigte wesentlich die Häufigkeit des Wechsels; Kaisermord war eben in Rom an der Tagesordnung, wie's heut noch in einigen Gegenden von Amerika Brauch ist, daß die Söhne ihre Väter umbringen, wenn sie ihnen zu alt werden. Das ist die Macht des Hergebrachten über den Menschen, vor ihm müssen gegebenenfalls selbst die natürlichsten Regungen verstummen.

Folgende Bemerkung über das Leben des Pertinax will sich nur schlecht mit des Verfassers Lehren im Anfang dieses Kapitels reimen: „Will ein Herrscher unbedingt seine Krone behaupten, so kann er unmöglich in jedem Fall die Grenzen der Gerechtigkeit und Güte innehalten.“ Ich glaube gezeigt zu haben, wie in jenen unseligen Zeiten das Verbrechen ebensowenig wie die Herzensgüte einen Kaiser vor Meuchelmord sichern konnte. Commodus, in allen Stücken der unwürdige Nachfolger des Mark Aurel, zog sich die Verachtung des Volkes wie der Soldaten zu und ward ermordet. Von Severus nachher, am Schluß des Kapitels. Nun zu Caracalla: er konnte sich nur durch seine Grausamkeit erhalten und vergeudete die von seinem Vater aufgehäuften Geldmittel an seine Soldaten, um seine Mordschuld an seinem Bruder Geta in Vergessenheit zu bringen. Stillschweigend übergehe ich Macrinus und Helioga-balus, sie wurden beide getötet und sind keiner Beachtung bei der Nachwelt wert. Gute Eigenschaften besaß ihr Nachfolger Alexander; Machiavell vermeint, er habe sein Leben verloren, weil er ein Weichling gewesen: tatsächlich geschah's nur, weil er den Versuch gewagt, wieder gutzumachen, was die Lässigkeit seiner Vorgänger gründlich an der Heereszucht gesündigt hatte. Kaum hörten die Truppen, die außer Rand und Band waren, daß man ihnen mit Ordnung kommen wolle, als sie sich des Fürsten entledigten. Auf Alexander folgte Maximinus, ein bedeutender Kriegsmann, doch auch er vermochte sich nicht auf dem Throne zu halten. Machiavell führt es auf seine niedrige Herkunft sowie auf seinen überaus grausamen Sinn zurück; das letzte stimmt, doch überschätzt er den Nachteil der niedrigen Geburt; ist man doch gern geneigt, an überragende persönliche Vorzüge zu glauben, wo einer ohne fremde Hilfe, statt der Ahnen nur seinen Eigenwert in die Wagschale werfend, die Höhe gewinnt, ja, ihn darum nur noch höher zu achten, weil er all seinen Glanz nur der eigenen Tüchtigkeit dankt; und oft geschieht's, daß man Menschen von hoher Geburt verachtet, weil ihnen alles Große abgeht, alles, was der Vorstellung von ihrer Vornehmheit entspräche.

Nun zu Severus, der nach Machiavells Ansicht „ein kühner Löwe und zugleich ein schlauer Fuchs“ war. Severus besaß große Eigenschaften; seine Falschheit und Treulosigkeit konnten höchstens bei Machiavell Beifall finden; er wäre im übrigen eine große Herrschernatur gewesen, hätte es ihm nicht an Güte gefehlt. Nebenbei wollen<80> wir uns erinnern, daß Severus beherrscht wurde von seinem Günstling Plautinus, gerade wie Tiberius von Sejan, und daß man deswegen keinen der beiden Fürsten etwa verachtet hat. Einer der beliebten schiefen Gedankengänge des Verfassers ist es, wenn er behauptet, die Welt habe über dem großen Namen dieses Kaisers seine gewaltigen Erpressungen vergessen, sein Name habe ihn gedeckt vor dem Volkshasse. Ich finde, daß umgekehrt die Erpressungen und Ungerechtigkeiten, die die Welt mit ansieht, die bereits erworbene Größe eines Namens vergessen machen. Mag der Leser darüber entscheiden. Wenn Seoerus sich auf dem Throne behauptete, so verdankte er dies auf gewisse Weise dem Kaiser Hadrian, der die militärische Zucht wiederhergestellt hatte; vermochten seine Nachfolger sich nicht zu behaupten, so war Severus mit seiner Vernachlässigung der Disziplin daran schuld. Noch einen großen staatsmännischen Fehler beging Severus: seine Ächtungen trieben die Soldaten aus dem Heere des Pescennius Niger80-1 in Haufen zu den Parthern, denen sie eine kunstgerechte Kriegführung beibrachten, was in der Folge dem Reiche ein fühlbarer Schade werden sollte. Ein besonnener Fürst soll nicht nur seine eigene Regierungszeit vor Augen haben, er soll voraus bedenken, welche Folgen kommende Regierungen von seinen gegenwärtigen Fehlern etwa auszubaden haben.

Wir wollen also nicht vergessen, daß es ein großer Irrtum von Machiavell ist, zu meinen, es habe zu den Zeiten des Severus genügt, die Soldaten mit Vorsicht zu behandeln, um sich obenzuhalten. Die Kaisergeschichte belehrt uns eines anderen. Heutzutage muß ein Fürst gegen alle Stände gleichmäßig auftreten; wollte er Unterschiede machen, so gäb's nur Eifersucht, und er hätte den Schaden davon.

Also dies Machiavellische Vorbild für Thronwerber, Severus, ist genau so ungeeignet, wie das des Mark Aurel segensvoll wäre. Welch ein tolles Nebeneinander aber von Vorbildern: Severus, Cäsar Borgia, Mark Aurel! Das heißt doch Weisheit und lautersten Menschenwert gesellen mit abstoßendster Ruchlosigkeit!

Eine Schlußbemerkung mag ich mir nicht versagen. Trotz aller Grausamkeit und Tücke nahm Cäsar Borgia ein höchst klägliches Ende, indes Mark Aurel, der gekrönte Philosoph, der immer nur gütig, immer sittenrein gewesen, bis an seinen Tod leine Ungunst des Geschickes erfuhr.


77-1 Während Karl XII. in Bender vergeblich die Türken zum Kampfe gegen Rußland zu bestimmen suchte, ging ein Stück seines Reiches nach dem anderen verloren.

78-1 Machiavell führte aus, daß in den wohlgeordneten und gut regierten Staaten seiner Zeit zahllose gute Einrichtungen beständen, die die Sicherheit und Freiheit der Fürsten schirmten, indem sie einerseits den Ehrgeiz und Übermut der Großen in Zaum hielten und andrerseits das Volk zufriedenstellten.

78-2 Vgl. S. 16.

78-3 Die im folgenden aufgeführten römischen Kaiser sind Mark Aurel (161—180), Commodus (180—192), Pertinax (193), Septimius Severus (193—211), Caracalla (211—217), Macrinus (217), Heliogabalus (218—222), Alexander Severus (222—235), Maximinus (235—238), Gordianus I. und Gordianus II. (237).

80-1 Pescennius Niger machte dem Kaiser Septimius Severus die Herrschaft im Osten streitig.