<151>„Und langgezogen endlich leis verhallen —
„Das alles macht den Reiz des Liedes aus
„Und stempelt es zu einem Ohrenschmaus.
„Und zweifeln Sie, ob's mühlos mir gelänge,
„Daß ich die Decke dieses Saales sprenge?“

Der Wirt, als er das hört, wird fassungslos,
Schon sieht er die Trompeten Jerichos.
Um zu verhüten, daß ihr Widerhall
Die Mauern seines Hauses bringt zu Fall,
Beginnt er plötzlich von Moral zu schwätzen
Und damit seine Gäste zu ergötzen.
Doch während er noch lang und breit erzählt
Und sie mit tödlich öden Argumenten quält,
Da kokettiert sein liebes Weib inzwischen
Nach rechts und links, die Stimmung aufzufrischen.
Wie könnte Amor da im Spiele sein?
Der Teufel gab's der holden Dame ein.
Die Langeweile drückt das ganze Fest,
Bis man zuletzt die Tafel gern verläßt.

Frisch auf zum Tanz! Schon regen sich die Geigen!
So hat denn doch die Freude noch gesiegt.
Nach feierlicher Polonaise wiegt
Sich Paar für Paar in Englands leichten Reigen.
Drauf tanzt man Menuetts, doch stumm und still.
Es spenden wohl, well es der Anstand will,
Die Zuschauer ein Wort, doch ungerührt
Und kühl, sodaß es fast zu Eis gestiert.
Ganz laut oft lacht das müßige Publikum
Der Gaffer, wüßte es auch nur warum.

Der junge Tag bricht an. Die Schar der Gäste
Kehrt heim, voll Gleichmut, ohne Weinen, Lachen:
Könnt' jeder nur den andern glauben machen,
Daß göttlich sein Genuß auf diesem Feste!

Das, lieber Bruder, sind nun Deine Freuden,
Ich kann Dich nimmermehr um sie beneiden.
Für mich verdient den allerhöchsten Preis