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Ferner hat der Bataillonskommandeur für die Reinlichkeit des Lagers zu sorgen und auf das Abkochen der Leute zu sehen, damit ihnen nichts fehlt. Reißt die Desertion bei seinem Bataillon ein, so bestellt er bei jeder Kompagnie einen Unteroffizier, der die Ronde macht und acht auf die Leute gibt, die des Nachts aus den Zelten austreten.

Auf dem Marsche darf der Kommandeur sein Bataillon nie verlassen. Bei großer Hitze dürfen die Leute Wasser mit etwas Essig vermischt trinken; dann wird es ihnen nicht schaden, solange sie im Marsche bleiben. Trinkt der Soldat aber beim Halt, so kann er sich den Tod holen. Die Offiziere haben dies also auf das strengste zu verhindern.

Man weiß aus Erfahrung, daß die Tapferkeit der Truppen einzig und allein auf der ihrer Offiziere beruht. Ist der Major brav, so ist es das ganze Bataillon. In all unsern Kriegen hat es sich gezeigt, daß, wenn der Kommandeur ein wackerer Mann war, sein Bataillon nie zurückgeworfen worden ist, falls er nicht vorher fiel oder verwundet wurde.

Hat die Armee eine feste Stellung inne und greift der Feind sie an, so muß der Kommandeur seinen Posten verteidigen und ihn durch das Feuer behaupten. In diesem Falle ist Schnellfeuer das beste. Da aber der Soldat sich rasch verschießen kann, so muß der Kommandeur, ehe die letzte Patrone verschossen ist, einen Unteroffizier von jedem Zug an den Reservekasten schicken, um frische Munition zu holen, und sie so schnell wie möglich an die Leute verteilen lassen, damit ihr Feuer nicht zu stark nachläßt.

Greift man den Feind in freiem Felde an, und das Bataillon gehört zu dem Flügel oder zu dem Korps, das den Angriff ausführt1, so muß der Kommandeur es in guter Ordnung gegen den Feind führen, auf 300 Schritt zu feuern anfangen und bei der geringsten Verwirrung, die er beim Feinde bemerkt, mit dem Bajonett drauflosgehen, um die Niederlage zu vollenden.

Wird der Feind in einer Höhenstellung angegriffen, so soll der Kommandeur seine Leute soviel wie möglich vom Feuem abhalten; denn das Schießen von unten nach oben bleibt fast wirkungslos, und zum Erringen des Sieges kommt es vor allem darauf an, Terrain zu gewinnen. Je eher man die feindliche Stellung erstürmt, desto mehr schont man seine Leute und desto geringer sind die Verluste. Doch soll sich der Kommandeur nicht zu allzu hitziger Verfolgung fortreißen lassen, es sei denn, daß er beim ersten Angriff nur wenige Leute verloren hat, daß die sämtlichen Angriffstruppen beisammen sind und besonders, daß der Brigadegeneral es ausdrücklich befiehlt.

Ist die vom Feinde besetzte Höhe erobert, so soll man sich allemal damit begnügen, daß man den Feind vertrieben hat, und kräftig hinter ihm herfeuern, wenn er ins


1 Vgl. V. 65.