<58>Die Briten nähren?
Uns mag das freilich wichtig sein,
Vor ihrem Blick ist's nichtig, klein;
Die Welt, die große, grämt's keinen Deut,
Die läuft ihren Weg, wie gestern so heut.

Seht, wenn der Lenz des Eises Fesseln sprengt,
Dann überschwillt in unsern nordischen Bächen
Der Flutenschwall, der her von Sachsen drängt,
Und unsre Weiden, unsre Wiesenflächen
Der Elbsirom ganz in Schlamm und Tang ertränkt.
Dann kennt der stolze Fluß sein Bett nicht mehr,
Seine Flut überquer
Springt flüchtend über ein Ufer her:
Sie fragt nicht, wem der Boden dort,
Hüben und drüben, zu eigen mag sein,
Ob euer, ob mein,
Da spült sie an, dort reißt sie fort.
So kann's für das große Ganze des Alls
Verluste nie geben,
Doch wird der Ewige keinesfalls
Herab sich lassen zum Einzelleben.
Er lacht des Menschen, eitelkeitbefangen,
Dem nur sein liebes Ich was gilt,
Der, wenn sein Leben nicht nach Wunsch gegangen,
Dummdreist aufs höchste Wesen schilt.
Was möchtet ihr zum Maulwurf sagen,
Wollt' es der stockblinde Wühler wagen,
In seinem Schacht über Berlin
Und seine Schlösser herzuziehn?
Der mit der Nase in der Krume steckt,
Nicht ahnt, wie weit solch Prachtbau sich erstreckt!
Der Maulwurf ist der Mensch, Freund Maupertuis:
Eng, wie die Welt um jenes kleine Vieh,
Ist ihm der Sinne, des Erkennens Reich;
Falsch ist sein Urteil, und Irrlichtern gleich,
Was ihm an Licht mag aufgehn. Stein und Bein
Klagt hier ein Landmann: in sein Tal hinein,
Auf seine Feldflur strömt ein Wässerlein,