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kosten so viel Menschenleben, daß ich es mir zur Regel gemacht habe, sie sorgfältig zu vermeiden, wenn ich nicht unbedingt dazu gezwungen bin; denn man kann den Kern seiner Infanterie dabei verlieren, und man wird in einem Menschenleben keine bessere ausbilden als die unsre.

Manche Generale behaupten, man könne eine feste Stellung nicht besser angreifen als im Zentrum. Nehmen wir eine solche Stellung an, bei der der Feind zwei Städte oder große Dörfer an den Flügeln hat. Sicherlich sind die Flügel verloren, wenn man das Zentrum durchbricht, und ein derartiger Angriff kann zu den glänzendsten Siegen führen. Ich gebe dafür einen Plan (Nr. V) und füge hinzu: wenn Ihr Erfolg habt, müßt Ihr den Angriff verstärken, und wenn Ihr die Stellung durchbrochen habt, müßt Ihr einen Teil des Feindes nach seinem rechten, den andern nach seinem linken Flügel aufrollen.

Bei den festen Stellungen ist nichts verderblicher als die mit Kartätschen feuernden Batterien, die schreckliche Verheerungen unter den Bataillonen anrichten. Ich habe bei Soor und bei Kesselsdorf Angriffe auf Batterien gesehen und beim Feinde beide Male den gleichen Fehler bemerkt1. Das hat mich auf einen Gedanken gebracht, den ich hier auf gut Glück mitteile.

Angenommen, man müsse eine Batterie von 15 Geschützen erobern, die sich nicht umgehen läßt. Ich habe gesehen, daß die Batterie durch ihr Feuer und das der sie unterstützenden Infanterie unangreifbar ist. Nur dank den Fehlern des Feindes

VI.


1 Vgl. Bd. II, S. 236 ff. und 259 ff.