<61> durchwaten ließ, umging. Dadurch zwang man die Schweden, sie zu räumen (1715)1. Sind die feindlichen Verschanzungen zu weitläufig und für die in ihnen aufgestellten Truppen zu groß, so greift man sie an mehreren Stellen an und erobert sie dann gewiß. Doch muß man seine Dispositionen dann vor dem Feinde verbergen, damit er nicht Eure Absicht im Voraus merkt und Euch alle Kräfte entgegenwirft.

Hier eine Disposition für den Angriff auf eine Verschanzung, die durch Plan I klar wird. Ich bilde ein Treffen von 30 Bataillonen und lehne meinen linken Flügel an den Fluß N. Elf Bataillone führen den Angriff zur Linken aus, wo ich eindringen will, und neun zur Rechten. Die zum Angriff bestimmten Truppen werden in zwei Treffen mit Zwischenräumen schachbrettförmig aufgestellt. Die übrige Infanterie bildet das dritte und die Kavallerie, 400 Schritt hinter der Infanterie, das vierte Treffen. Auf diese Weise hält meine Infanterie den Feind in Respekt und ist gleich bei der Hand, um seine geringste falsche Bewegung auszunutzen.

Für jeden Angriff werden besondere Dispositionen getroffen. Jedem Angriff wird eine Anzahl von Schanzarbeitern mit Schaufeln, Hacken und Faschinen vorausgeschickt, um den Graben auszufüllen und Öffnungen für die Kavallerie zu machen, sobald man eingedrungen ist. Die angreifende Infanterie schießt nicht, bis sie die Verschanzung erstürmt hat; dann stellt sie sich auf der Brustwehr in Schlacht-

I.


1 Vgl. Bd, I, S. 128; II, S. 192 f.