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und den jungen Prinzen selbst über die Taufe halt; er erhielt die Namen Friedrich Wilhelm. Der Hofprediger Cochins verrichtete den Taufactus. Die übrigen Taufzeugen waren: der Römische Kaiser Joseph II, die Kaiserin von Rußland Catharina II, der Prinz Heinrich, Bruder des Königs, die Prinzessin von Oranien, Schwester des Prinzen von Preußen, und der regierende Fürst von Pfalz-Zweibrücken.

Den 14. Oktbr. erhielt der junge Prinz von der Kaiserin von Rußland den St. Andreasorden, reich mit Brillanten besetzt.

Der König verehrte der hohen Wöchnerin einen ungemein kostbaren Haarschmuck von Brillanten, und der Mutter derselben, der regierenden Landgräfin von Hessen-Darmstadt, sein Portrait in Brillanten gefaßt.

12. August 1770

Die regierende Landgräfin von Hessen-Darmstadt geht über Berlin nach Darmstadt zurück.

13. August 1770

Prinz Friedrich von Hessen-Cassel beim König in Potsdam. oder 15ten +. Der König an d'Alembert :

- etc. - "Ich stehe im Begriff, nach Schlesien und Mähren zu reisen; nach meiner Zurückkunft wird man Ihnen in Paris die Summe einhändigen, welche Sie verlangen ++."


+ Dieser Brief, und der folgende an Voltaire, sind beide in den hinterl. Werken d. K. vom 18ten datirt, das aber nicht richtig sein kann, da aus beiden hervorgeht, daß sie vor des Königs Reise nach Schlesien, die er schon den 15ten antrat, geschrieben worden. So muß auch das Datum in d'Alembert's Brief - Paris, den 12. August - auf welchen die obige Beantwortung des Königs erfolgte, falsch sein, denn schwerlich konnte jener Brief vom 12. bis 15. August von Paris in Potsdam anlangen.

++ Auf des Königs Anfrage an d'Alembert (s. oben bei dem 28. Juli), wie viel er zu der Büste Voltaire's beizutragen habe, antwortete derselbe: "Ew. Maj. verlangen zu wissen, wie viel wir von Ihnen zu diesem Denkmale wünschen? Einen Thaler, Sire, und Ihren Namen, den Sie uns auf eine so würdige und großmüthige Art bewilligen. Der Marschall von Richelieu hat 20 Louisd'or gegeben; an Subscribenten fehlt es uns nicht, allein ohne die Ihrige würden sie nichts sein, und wir werden mit Dank annehmen, was Ew. Majestät zu geben geruhen.
N. S. So eben hat die Französische Akademie einmüthig beschlossen, daß der Brief, womit Ew. Maj. mich beehrt haben, in ihre Verhandlungen als ein dem Herrn von Voltaire und den Wissenschaften ehrenvolles Denkmal soll eingerückt werden. Sie hat mir ausgetragen, Ihnen ihren unterthänigsten Dank und ihre tiefste Ehrfurcht zu Füßen zu legen."
Der König überschickte 200 Thaler.