<210> s. oben S. 34) mit dem Obersten und Flügeladjudanten von Keith, eines Vetters des Feldmarschalls v. Keith.

General v. Fouqué zum Karneval in Berlin.

In diesem Jahre entließ der König das ganze schlesische Oberamtscollegium, auf Grund des Berichts, welchen der von dem Justizminister v. Cocceji zur Untersuchung der drei schlesischen Oberamtsregierungen ernannte Commissarius v. Fürst erstattet hatte. (Biographie Schuckmans).

16. Dezember 1750

Anfang des Karnevals. - Ordnung:
Sonntag Cour bei der regierenden Königin.
Montag Oper.
Dienstag Redoute.
Mittwoch französische Komödie.
Donnerstag Cour bei der Königin Mutter.
Freitag Oper.
Sonnabend Ruhe.

Die beiden Opern waren 1) Phaeton und 2) Mithridates. Die französischen Schauspiele, les Visionnaires, l'Ecole des femmes. Der Sänger Salembeni hatte Berlin verlassen, an seine Stelle war Carnstini getreten.

Anmerkungen zum Jahre 1750.

1) Arnaud (François Thomas Marie de Baculard) war Sächsischer Legationsrath, als er dem König durch einige artige Gedichte bekannt wurde, er nahm ihn unter seine literarischen Gesellschafter auf und war ihm sehr gewogen. Voltaire, darüber neidisch, suchte ihn überall zu necken etc. Dies konnte d'Arnaud bei seinem weichen Herzen nicht lange ertragen, er bat daher schon im Novbr. um seinen Abschied, den ihm der König nur höchst ungern gab +,


+ Den 24. Febr. 1752 schrieb der König an Voltaire: "Mit einem Wort, d'Arnaud, der mir nichts gethan hatte, ist um Ihretwillen von mir gereist." Hiernach ist es unwahr, wenn Voltaire sagt, der König habe dem d'Arnaud in sehr harten Ausdrücken befohlen in vier und zwanzig Stunden abzureisen, und habe dabei vergessen ihm die Reisekosten zu bezahlen (s. Lettres de Voltaire Voltaire. à Mde. Denis v. 24. Novbr. 1750) und in einem Briefe vom 6. Dezbr. 1752 hat Voltaire sogar die Nichtswürdigkeit, dem Buchhändler Walther in Dresden zu schreiben: "In diesem Augenblick beim Abgang der Post erfahre ich, daß ein gewisser d'Arnaud in Dresden ist. Se. Majestät der König von Preußen hatte sich genöthigt gesehen ihn aus seinen Staaten zu verweisen (de le chasse de ses états) und er verdiente noch eine strengere Züchtigung. Man erfährt, daß er Briefe vom König in Prosa und Versen geschmiedet hat, welche er unverschämter Weise verkauft. Wenn Sie, mein lieber Walter, sich diese Papiere verschaffen und an unsern Hof senden könnten, würden Sie einen sehr großen Dienst leisten. Schließlich ist es gut, daß Sie diesen Bösewicht kennen, und daß Sie ihn auch Andere kennen lehren."