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22. AN DENSELBEN.

Cüstrin, den 8. September 1731.



Allergnädigster König und Vater,

Ich bedanke mich ganz unterthänigst für den Brief, die Pferde, Wagen und Kleider, so mein allergnädigster Vater mir geschicket. Was erstlich den Brief angehet, so versichere, dass es stets mein ernstlicher Wille sei, Dero Befehle und Willen zu erfüllen, und bin versichert, dass mir unser Herrgott darzu verhelfen wird, und wenn ich es auch nicht aus Ursache meiner schuldigsten Pflicht zu thun schuldig wäre, so würde die gnädige Versprechung, so Sie mir gethan, mich, woferne ich solches hielte, mich wieder zum Soldaten zu machen, genug darzu bewegen. Ich gestehe ganz unterthänigst, dass ich alle die Gnade, so Sie für mich haben, nicht werth bin, und werde mich, auf alle Art und Weise, suchen, aller Dero grossen Gnade werth zu machen. Vorigen Dienstag bin ich nach dem Amt Carzig gewesen, und unterweges haben wir beim Markgraf Carl zu Soldin gegessen, aber nach dem Essen nach dem Amt gefahren. Dieses Amt ist lange nicht von solchem guten Lande als beim Wollup; es ist vieler Sand und an einigen Orten kalkgründig. Dichtebei ist ein Ort, welcher der Brand genannt wird, woselbst vor einigen Zeiten der Wald abgebrannt; der Amtmann vermeinet, dass es daselbst eine gute Gelegenheit wäre, ein Vorwerk anzulegen, und ich glaube selber, dass er Recht hat, denn die Ursachen, so die Forstbedienten einwenden, sind, dass das Holz daselbst wieder ausschlagen solle. Hier gehört viel Zeit dazu und gehen wohl zwanzig bis dreissig Jahre hin, dass dieser wüste Platz nichts bringet, da er doch, wenn ein Vorwerk angeleget würde, einige hundert Thaler einbringen würde. Im Uebrigen habe die Schäferei und andere Ställe ebenfalls besehen, und lässet es, als wenn der Amtmann ein recht guter Wirth sei. Uebrigens empfehle ich mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und bitte ihn versichert zu sein, dass ich jederzeit mit allem Empressement werde geflissen sein, sowohl Seine Befehle zu erfüllen, als auch,