<22>auf zwei und zwanzig tausend Thaler gestiegen ist; glaube aber, dass noch ein Haufen Verbesserungen daselbst zu machen wären, woferne die Brücher noch geräumet würden, die jetzo keinem Menschen Vortheil schaffen und so dick sind, dass es zu keiner Weide, noch zu nichts dienen kann, und ist ohnedem nichts als Elsen- und Birkenholz, was dar stehet; ich glaube gewiss, dass diese Verbesserung ein tausend Thaler zehn mehr einbringen sollte, denn dieses ist lauter Weizenland. Ich habe alle Anstalten des Oberamtmanns gesehen, welche man für die regulirteste Wirthschaft hier hält; er lässt wieder eine Scheune mehr bauen, als dar gewesen, und übrigens hat er das verstorbene Vieh alles wieder angeschaffet. Ich habe auch nachgehends nach einem Hirsch und nach einem Schmalthier geschossen; weilen mir aber die Büchse in der Hand ein paar Mal los gegangen, so habe nichts getroffen; jetzunder aber werde fleissig nach dem Ziel schiessen, um wieder in Uebung zu kommen.b Donnerstag bin beim Directora zu Gaste gewesen, wo wir allezeit die Freiheit genommen haben, meines allergnädigsten Vaters Gesundheit zu trinken, und gestern bin etwas ausgefahren gewesen, da mir der Oberst Wreech seine Haushaltung gewiesen, und ich mich etwas daselbst aufgehalten. Uebrigens empfehle mich in meines allergnädigsten Vaters beständige Gnade, und verspreche nochmalen ganz unterthänigst, Dero Willen, so viel in meinen Kräften stehet, nachzuleben, und übrigens mit ewiger Treue und unaufhörlichem Respect bis an mein Ende zu verbleiben, u. s. w.


b Es ist bekannt, dass Friedrich niemals Vergnügen an der Jagd gefunden hat. Siehe besonders das vierzehnte Capitel seines Antimachiavels, Band VIII., S. 119-123, auch Bd. XXIII., S. 241. Der Brief, vom 2. März 1740, in welchem König Friedrich Wilhelm I. dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau seine besten Jagdhunde zum Geschenk anbietet, fängt an : « Weil ich in dieser Welt ausgejaget habe, und also die Parforce-Jagd ganz aufgeben will, um die unnützen Kosten einzuziehen, indem mein ältester Sohn auch kein Liebhaber der Jagd ist, noch werden wird, so, u. s. w. » Siehe L. von Orlich, Geschichte der schlesischen Kriege, Band I., Seite 286.

a Friedrich meint den Kammer-Director Hille. Siehe J. D. E. Preuss, Friedrichs des Grossen Jugend und Thronbesteigung. S. 123 und 124-127.