<143> Tür gepocht, daß Blaubart in seinem Streich innehielt. Die Tür ging auf, und zwei Reiter eilten herein, zogen ihre Degen und stürzten auf Blaubart los. Er erkannte die beiden Brüder seiner Frau. Der eine war Dragoner, der andre Musketier. Daher nahm er flugs Reißaus, um sich zu retten. Aber die beiden eilten ihm nach und holten ihn ein. Noch ehe er die Haustür erreicht hatte, stießen sie ihm ihre Degen durch den Leib und ließen ihn tot liegen. Die Ärmste war fast ebenso entseelt wie ihr Gatte. Sie hatte nicht so viel Kraft, um aufzustehen und ihre Brüder zu umarmen.

Es fand sich, daß Blaubart keine Erben hatte. Also kam seine Witwe in den Besitz all seiner Habe. Sie verwandte einen Teil davon, um ihre Schwester Anna mit einem jungen Edelmann zu verheiraten, den sie seit langem liebte, einen andren Teil, um ihren beiden Brüdern Kapitänssiellen zu laufen, den Rest aber, um selbst einen sehr ehrenwerten Mann zu freien, bei dem sie die schlimme Zeit vergaß, die sie mit Blaubart verbracht hatte.

Moral.
Mag sie noch so lockend scheinen,
Neugier endet oft mit Weinen;
Es gibt Beispiele zu Hauf.
Sei's den Frauen nicht verdrießlich:
Neugier ist stets unersprießlich,
Kaum befriedigt, hört sie auf,
Und man gibt zuviel in Kauf.