<143> Ihre Stellungen lassen sich in der Front nicht überwältigen, man muß sie also umgehen, und zwar von Schlesien her. Darum soll das oben genannte Detachement sich gegen Greiffenberg wenden, während die Armee in Mttau eintrifft. In jener Gegend führt eine Straße durchs Gebirge — allerdings müßte sie ausgebessert werden —, auf der man hinter Gabel herauskommt. Auf ihr würde die von Mttau her vordringende Armee freien Einmarsch nach Böhmen haben.

Damit wäre die preußische Armee also in Böhmen. Sie muß sich jetzt mit jenem Detachement vereinigen und dann sofort den Brückenkopf von Leitmeritz im Rücken angreifen, damit das Mehl von Dresden dorthin geschafft werden kann. Damit wäre eine Bäckerei eingerichtet. Dann beziehen die bei Dresden zurückgebliebenen 20 000 Mann das Lager bei Leitmeritz. Bei Mttau braucht man durchaus nicht viel Truppen zu lassen; denn wenn möglich muß man das österreichische Korps, das dort die Grenze verteidigt hat, angreifen und auseinandersprengen, und die Armee muß mit einigen elbaufwärts transportierten Magazinen gegen Melnik vorrücken. Sobald man einen Brotvorrat hat, beginnen die eigentlichen Kriegsoperationen in der Richtung auf Gitschin. Diese Bewegung genügt, um die kaiserliche Armee zum Verlassen ihres Lagers an der Elbe zu zwingen. Dies ist der Augenblick, wo die schlesische Armee bei der Hand sein muß, um dem Feind unverzüglich zu folgen, gleich hinter ihm über die Elbe zu gehen und ihm derart auf den Hacken zu bleiben, daß er, statt gegen die sächsische Armee zu marschieren, wodurch er zwischen zwei große Armeen geriete, sich hinter die Bohdanetscher Teiche auf Pardubitz zurückziehen muß.

Nun kann man, falls man es für geraten hält, Prag durch Handstreich nehmen, sofern die Armee bei Eger sich nicht beeilt, uns zuvorzukommen. Dann aber kann die Armee 30 000 Mann in Böhmen zurücklassen und sich selbst nach Oberschlesien wenden. Zwei Wege stehen zur Verfügung, aber es ist unmöglich, ohne Kenntnis der augenblicklichen Lage den geeignetsten anzugeben. Der eine führt über Patschkau nach Neustadt, der andere über Habelschwert, Leitomischl und Schönhengst nach New stadt. Es fragt sich, ob bei Benutzung des letzteren Weges Brot genug aus Glatz ge-liefert werden kann. Ferner müßte bei diesem Marsche das Korps in Leobschütz zum Gelingen des Unternehmens beitragen, aber die Vereinigung mit diesem Korps herbeizuführen, wäre sehr schwer. Wahrscheinlich würden die Österreicher bei Heidenpiltsch, sobald sie sich im Rücken gefaßt sehen, auf Olmütz zurückgehen. Dann hätte man gewonnenes Spiel. Andernfalls aber bliebe noch immer der Weg über Altstadt zur Vereinigung mit dem Korps bei Leobschütz übrig.

Es fragte sich dann nur noch, wo sich die Russen befinden, ob sie im Marsch sind, ob sie bei Krakau stehen oder ob sie ihre Grenzen noch nicht verlassen haben. Denn danach hätten sich die weiteren Operationen zu richten.

Nehmen wir einmal alle diese verschiedenen Fälle an!

Stehen die Russen noch an ihren Grenzen, so wäre es gut, zu versuchen, ob man die Österreicher nicht aus Bielitz vertreiben kann. Anscheinend könnte man sie durch ein