<182> dies den Commandanten nöthigen, zu capituliren. Sind wir damit in Ordnung, so giebt es noch viel zu thun, ehe wir zum Frieden kommen. Doch jetzt nichts mehr davon, wir wollen die Schwierigkeiten nach und nach heben, überlegen, was heut zu thun ist, und morgen daran denken, was für Maßregeln die verschiedenen Conjunkturen von uns fodern. Nun wissen Sie, lieber Marquis, wie es jetzt mit uns steht. Ertragen Sie unsere Ungeschicklichkeit und Ignoranz mit Geduld. Ihre Ernte wird desto besser und reicher sein, und was sich lange erwarten läßt, ist angenehmer, als was man sogleich bekommt.

Das wäre alles Neue, was ich Ihnen sagen kann; denn meine Freundschaft gegen Sie ist schon sehr alt und auch sehr dauerhaft. Leben Sie wohl."

27. September 1762

Der König an Ebendenselben :

"Gern möchte ich Ihnen sagen, mein lieber Marquis : Schweidnitz ist erobert; allein noch haben wir es nicht. Vier Wochen sind wir durch Minen chicanirt und aufgehalten worden. Jetzt stehen wir bei den Pallisaden. Gestern ließ der Feind eine Mine springen, die einen von unsern Posten zerstörte; heute ist der ganze Tag dazu angewandt worden, ihn wieder herzustellen. Kurz, man muß Geduld haben, denn Griboval vertheidigt sich wie ein Mann von Ehre. Bringen Sie in Anschlag, mein Lieber, daß die Besatzung beim Anfang der Belagerung aus 11000 Mann bestand. Zastrow hatte nur 3000. Ganz ist er deswegen nicht ohne Schuld; indeß bleibt es doch ausgemacht, daß Drei fast nur der vierte Tbeil von eilf ist, und daß sich diese Leute besser vertheidigen können, als er.

Bei der Revolution in Rußland haben Sie die Kolik bekommen; der Grund liegt darin, daß Alles, was mich betrifft, lebhafte Eindrücke auf Sie macht. Indeß, wenn es angeht, so geben Sie mir durch Wohlbefinden Beweise von Ihrer Freundschaft, Trinken Sie den Brunnen in Sanssouci, so