<181> selbst zu leiten. Bei ihm befand sich auch der Prinz von Preußen. Er besichtigte gleich nach seiner Ankunft die Laufgräben und die Parallelen vor Schweidnitz.

24. September 1762

Der König recognoscirt die Festung, wobei dem ihn begleitenden Pagen Joh. Ernst von Pirch 2) das Pferd unter dem Leibe todt geschossen wurde. Er fiel mit den Rippen auf das Gefäß seines Degens, so daß es sich ganz krumm bog; Mit den Geberden des größten Schmerzes wollte er zurückeilen; der König mochte vielleicht glauben, dies geschehe aus Furcht, daher er ihn, befahl, erst den Sattel abzuschnallen und mitzunehmen, was der Page auch that.

26. September 1762

Der König an d'Argens:

"In der That muß ich mich bei Ihnen sehr entschuldigen, lieber Marquis, daß ich Ihnen das Ende unserer Belagerung so zuversichtlich auf den 12ten dieses Monats ankündigte. Wir sind noch dabei; die Minen haben uns sehr aufgehalten. Jetzt haben wir den bedeckten Weg, und da nun das größte Hinderniß gehoben ist, so wird, wie ich mir schmeichle, das Uebrige geschwinder gehen. Wir müssen sechs Wochen anwenden, um eine Festung wieder zu erobern, die wir in zwei Stunden verloren haben! Dies macht unsrer Geschicklichkeit oder unserm Muthe eben keine Ehre. Ich bin selbst hierher gegangen, um so viel als möglich unsre Arbeiten vorwärts zu bringen, und das Werk zu beschleunigen. Künftig will ich nicht mehr Prophet sein oder Ihnen den Tag der Uebergabe bestimmen; allein ich glaube, daß es sich wohl noch einige Tage damit hinziehen kann. Griboval's Genie vertheidigt den Ort mehr, als die Tapferkeit der Oestreicher. Täglich macht er uns neue Chicanen von allen Arten. Kurz, mein Lieber, ich muß hier den Ingenieur und Minirer spielen. Am Ende müssen wir unsern Zweck wohl erreichen. Jetzt machen wir eine Mine, um die Enveloppe zu sprengen. Ich erwarte ihre Wirkung. Nachher wollen wir auf das Fort, das wir angreifen, Sturm laufen, und wahrscheinlich wird