April.

A.

1. April 1741

In Jägerndorf.

4. April 1741

Von Jägerndorf nach Neustadt.

5. April 1741

Steinau.

6. April 1741

Friedland.

7. April 1741

Michelau (nach Mouvillon's Geschichte des Herzogs Ferdinand von Braunschweig kam der König erst den 8ten nach Michelau). Hier in dieser Gegend bei Grottkau, welchen Ort der König wider Vermuthen von Östreichern besetzt fand, soll er in Gefahr gewesen sein, gefangen zu werden. (S. Lebensbeschreibung des Grafen Schmettau, S. 275).

8. April 1741

In Pogrell, schreibt an Jordan:

"Mein lieber Jordan, wir werden uns morgen schlagen. Du kennst das Schicksal der Waffen. Man hat vor dem Leben eines Königs nicht mehr Ehrfurcht als vor dem Leben eines Unterthans, und ich weiß also nicht, was aus mir werden wird. Ist meine Bestimmung zu Ende; so erinnere Dich an einen Freund, der Dich immer zärtlich liebt! Verlängert der Himmel mein Leben; so schreibe ich Dir morgen und Du erfährst, daß wir gesiegt haben. Lebe wohl, bester Freund! Ich liebe Dich bis in den Tod!"

10. April 1741

Ab von Pogrell - Pampitz. Schlacht bei Mollwitz. Nachdem der König in dem kritischten Augenblicke der Schlacht<48> den dringenden Vorstellungen seines alten erfahrnen Feld-Marschalls Schwerin, daß er sich bei der jetzigen Lage der Schlacht nach der, von dem preuß. Regiment La Motte besetzten, Stadt Oppeln begeben, daselbst über die Oder gehen und sich an die Spitze des Corps des Herzogs von Holstein, welches man in dieser Gegend vermuthete, setzen möchte, nachgegeben, kam er mit einem kleinen Gefolge, als es schon finster war, vor das Thor der Stadt, welches verschlossen war, und gerieth in die größte Gefahr, gefangen oder erschossen zu werden. Denn als man sich als Preußen zu erkennen gegeben und zu öffnen befahl, fand es sich, daß der Ort inzwischen von den Östreichern besetzt worden, die nun durch das Gitterthor auf den König und seine Begleiter schossen.

Diese kehrten nun um und ritten nach dem Flecken Löwen zurück. Nach den Annalen des Krieges, Thl. III. S. 85 und nach der neuen Bellona, Heft 40, S. 421 konnte der König diesen Ort nicht mehr erreichen, und kehrte in einer Mühle ein. Hier (nach Nikolai's Anekdoten, Heft II. 193, 194 in Löwen), wo er übernachtete, fand er den Herrn v. Bülow, welcher ihm die Nachricht brachte, daß die Schlacht gewonnen sei.

Die Östreicher unter Neiperg verloren 4800 Mann an Todten und Verwundeten, 1200 Gefangene, 9 Kanonen und 4 Fahnen. Der Verlust der Preußen an Todten und Verwundeten betrug 4517 Mann. Unter den Todten befanden sich der Prinz Friedrich, zweiter Sohn des Markgrafen Friedrich Albert von Brandenburg-Schwedt, ein Enkel des großen Churfürsten; ferner der General von Schulenburg, der Obrist von Bork, vom Grävenitzischen Regiment etc. Der Präsident Maupertuis, welcher die Schlacht mit angesehen, wurde von den Östreichern gefangen und nach Wien geführt.

11. April 1741

Der König in Ohlau.

20. April 1741

Im Lager bei Mollwitz und Brieg.

<49>

26. April 1741

Treffen bei dem König im Lager ein: der französische Marschall Belleisle und dessen Bruder; ferner: Marquis de Vallori, die Ritter Harcourt, Thiors, Court etc.

Um diese Zeit lud der König auch den schwedischen Gesandten von Rudenschöld ein zu ihm zu kommen.

B.

April 1741

Im Anfang dieses Monats überfielen die Östreicher die Stadt Grottkau und nahmen ein Kommando von 50 Mann Preußen und einige hundert Rekruten gefangen.

13. April 1741

Der Kardinal, Fürst Bischof von Breslau Sinzendorf, wird mit einer Bedeckung von 50 Mann Preußen von Ottmochau nach Breslau geführt. Er soll mit den Östreichern in Briefwechsel gestanden haben; den 19ten reisete er nach Wien.

27. April 1741

In Berlin findet das feierliche Leichenbegängniß des, in der Schlacht bei Mollwitz gebliebenen, Prinzen Friedrich von Brandenburg-Schwedt statt.

Der General-Major von Kleist erhält den schwarzen Adlerorden und wird zum General-Lieutenant ernannt.

Es erscheint die Schrift: Nähere Ausführung etc. des Eigenthums des Königl. Churhauses Preußen und Brandenburg auf die schlesischen Herzogtümer Jägerndorf, Liegnitz, Brieg und Nohlau etc. (von Cocceji verfaßt). Bald nachher: Beantwortung der (Östr.) sogenannten aktemnäßigen Gegeninformation etc. von Cocceji.