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20. Dezember 1741

Ankunft der Markgräfin von Baireuth, Friederike Sophie Wilhelmine, Lieblingsschwester des Königs.

26. November 1741 und 27. November 1741

Die Preußen, unter Schwerin, besetzen Olmütz. Der östreich. Commandant von Terzy erhält freien Abzug.

30. Dezember 1741

Patent wegen Einführung einer neuen Prozeßordnung. Lord Hyndfort in Berlin.

Ende dieses Jahres kam der berühmte Flötenbläser Quanz, welcher früher des Königs Lehrer auf diesem Instrument gewesen war, nach Berlin. Er wurde bei des Königs Kammermusik angestellt und erhielt 2000 Thlr. Gehalt, bekam auch seine Kompositionen noch besonders bezahlt und für jede Flöte, die er für den König verfertigte, 100 Ducaten.

Er war 1697 zu Oberscheden, bei Göttingen, geboren, wo sein Vater ein Hufschmied war, der ihn auch zu seiner Profession erzog, wozu aber der junge Quanz sehr wenig Lust aber desto mehr Neigung zur Musik zeigte, daher ging er auch gleich nach des Vaters Tode zu seinem Onkel, der in Merseburg Stadtmusikus war, in die Lehre. 1714 begab er sich als sogenannter Kunstpfeiffergeselle nach Dresden, und als er hier keine Anstellung fand, nach Radeberg, wo er von dem Stadtmusikus als Geselle angenommen wurde.

Durch Bekanntschaft, die er hier machte, gelang es ihm, bald nachher den Dienst als Hautboist in der sogenannten polnischen Kapelle in Dresden zu erhalten.

Hier zeichnete er sich so aus, daß ihm der König von Polen, Churfürst zu Sachsen, August, die Erlaubniß gab, zu seiner weiteren Ausbildung in der Musik, mit dem polnischen Gesandten nach Italien zu gehen. Nachdem er sich hier 3 Jahre aufgehalten, ging er 1727 nach England und kam 1728 nach Dresden zurück, wo seine, in Italien und England sich erworbenen, Kenntnisse etc. nicht lange unbemerkt blieben und er nun in der königl. Kapelle mit einem Gehalt von 250 Thlrn. angestellt wurde. In demselben Jahre ging er, im Gefolge des Königs August, nach Berlin. Die Königin