<48> den dringenden Vorstellungen seines alten erfahrnen Feld-Marschalls Schwerin, daß er sich bei der jetzigen Lage der Schlacht nach der, von dem preuß. Regiment La Motte besetzten, Stadt Oppeln begeben, daselbst über die Oder gehen und sich an die Spitze des Corps des Herzogs von Holstein, welches man in dieser Gegend vermuthete, setzen möchte, nachgegeben, kam er mit einem kleinen Gefolge, als es schon finster war, vor das Thor der Stadt, welches verschlossen war, und gerieth in die größte Gefahr, gefangen oder erschossen zu werden. Denn als man sich als Preußen zu erkennen gegeben und zu öffnen befahl, fand es sich, daß der Ort inzwischen von den Östreichern besetzt worden, die nun durch das Gitterthor auf den König und seine Begleiter schossen.

Diese kehrten nun um und ritten nach dem Flecken Löwen zurück. Nach den Annalen des Krieges, Thl. III. S. 85 und nach der neuen Bellona, Heft 40, S. 421 konnte der König diesen Ort nicht mehr erreichen, und kehrte in einer Mühle ein. Hier (nach Nikolai's Anekdoten, Heft II. 193, 194 in Löwen), wo er übernachtete, fand er den Herrn v. Bülow, welcher ihm die Nachricht brachte, daß die Schlacht gewonnen sei.

Die Östreicher unter Neiperg verloren 4800 Mann an Todten und Verwundeten, 1200 Gefangene, 9 Kanonen und 4 Fahnen. Der Verlust der Preußen an Todten und Verwundeten betrug 4517 Mann. Unter den Todten befanden sich der Prinz Friedrich, zweiter Sohn des Markgrafen Friedrich Albert von Brandenburg-Schwedt, ein Enkel des großen Churfürsten; ferner der General von Schulenburg, der Obrist von Bork, vom Grävenitzischen Regiment etc. Der Präsident Maupertuis, welcher die Schlacht mit angesehen, wurde von den Östreichern gefangen und nach Wien geführt.

11. April 1741

Der König in Ohlau.

20. April 1741

Im Lager bei Mollwitz und Brieg.