"<385> werde ihn nicht überleben. Die Folgen dieser Schlacht sind schlimmer, als die Schlacht selbst, ich habe keine Rettungsmittel mehr, und - um nicht zu lügen - ich glaube, es ist alles verloren, ich werde den Verlust meines Vaterlandes nicht überleben. Adieu, auf immer."

12. August 1759

Der König an d'Argens:

"Gestern schrieb ich Ihnen, Sie möchten kommen, aber heute verbiete ich es Ihnen. Daun ist in Kotbus, er marschirt nach Lübben und Berlin. Fliehen Sie diese unglücklichen Gegenden. Diese Nachricht zwingt mich, die Russen zwischen hier und Frankfurt noch einmal anzugreifen. Sie können glauben, daß dies ein verzweifelter Entschluß ist. Es bleibt mir kein anderes Mittel übrig, um nicht auf der einen oder andern Seite von Berlin abgeschnitten zu werden. Ich will den muthlosen Truppen Branntwein geben lassen, und durch dieses Mittel ihnen mehr Muth einzuflößen suchen, aber ich verspreche mir keinen Erfolg. Mein einziger Trost besteht darin, daß ich mit dem Degen in der Hand sterben werde. Leben Sie wohl, mein Lieber. Für die Zuneigung, die Sie gegen mich äußern, danke ich Ihnen. Sie können überzeugt sein, daß ich mich bis zum letzten Athemzuge dankbar daran erinnern werde."

Schon den 14ten antwortete der dem König innig ergebene d'Argens, theilnehmend, tröstend und ermuthigend:

"Sire. Es begegnet Ihnen Nichts, als was auch Cäsar und Türenne, und, mehr als ein Mal, dem großen Condé begegnet ist. Wenn Sie nur das über sich gewinnen, Sich fassen zu können, für Ihre Gesundheit zu sorgen, und die Hülfsquellen zu benutzen, die Ihre Einsichten Ihnen darbieten, so wird Alles in Kurzem wieder gut gemacht sein. Es schmerzt mich unendlich, daß ich jetzt nicht um Sie bin etc. Aber um Ihres Volks, um Ihres Ruhmes willen, der bei allen Widerwärtigkeiten, die Sie treffen können, unsterblich bleiben wird, überlassen Sie Sich nicht Gemüthsbewegungen,"