<441> Wer von Jena kommt ungeschlagen,
Der hat von großem Glück zu sagen.

Ich: Diese Unsinnigkeit ist ganz aus der Mode gekommen, und man kann dort anjetzt sowohl, als auf andern Universitäten, ein stilles und ruhiges Leben führen, wenn man nur das dic cur hic? observieren will. Bei meinem Anzuge schafften die Durchl. Nutritores Academiae (Ernestinischer Linie) die sogenannten Renommisten aus dem Wege und ließen sie zu Eisenach auf die Wartburg in Verwahrung setzen; da haben sie gelernt ruhig sein.

Und so schlug die Glocke eins. « Nun muß ich fort », sagte der König, « sie warten auf die Suppe. » — Und da wir aus dem Garten kamen, waren die vier Offiziere noch gegenwärtig und auf dem Schloßplatze, die gingen mit dem Könige ins Schloß hinein und kam keiner wieder zurück. Ich blieb auf dem Schloßplatze stehen, hatte in 27 Stunden nichts genossen, nicht einen Dreier in bonis zu Brote, und war in einer vehementen Hitze vier Meilen im Sande gewatet. Da war's wohl eine Kunst, das Heulen zu verbeißen.

In dieser Bangigkeit meines Herzens kam ein Kammerhusar aus dem Schlosse und fragte: « Wo ist der Mann, der mit meinem Könige in dem Garten gewesen? » Ich antwortete: « Hier! » Dieser führte mich ins Schloß in ein großes Gemach, wo Pagen, Lakaien und Husaren waren. Der Husar brachte mich an einen kleinen Tisch, der war gedeckt, und stand darauf: eine Suppe, ein Gericht Rindfleisch, eine Portion Karpfen mit einem Gartensalat, eine Portion Wildpret mit einem Gurkensalat. Brot, Messer, Gabel, Löffel, Salz war alles da. Der Husar präsentierte mir einen Stuhl und sagte: « Die Essen, die hier auf dem Tische stehen, hat Ihm der König auftragen lassen und befohlen, Er soll sich satt essen, sich an niemand kehren, und ich soll servieren. Nun also frisch daran! » Ich war sehr betreten und wußte nicht, was zu tun sei, am wenigsten wollte mir's in den Sinn, daß