<214>zumeist tanzend dargestellt; ein kleines Tigerfell, das sie über dem Reifrocke trägt, und die Handpauke, die sie schwingt, bezeichnen dabei die Rolle der Bacchantin. Selbst auf großen historischen Darstellungen, die auf Friedrichs Befehl gemalt wurden, kehrten die Züge ihres Gesichtes wieder. Signora Barberina war im Jahre 1744 nach Berlin gekommen; 1749 heiratete sie den Sohn des Großkanzlers; die Ehe wurde aber wieder getrennt, und später, doch erst nach Friedrichs Tode, ward sie in den Grafenstand erhoben.

Friedrich widmete dem Theater auch eine besondre persönliche Teilnahme. In den Proben war er oft gegenwärtig und nahm teil an der Direktion. Für die Oper hat er selbst mehrere Texte geschrieben, auch verschiedene Musikstücke komponiert. Dabei muß aber in Erinnerung gebracht werden, daß die Bühne wesentlich eine Hofbühne war und vorzüglich dazu diente, die Pracht, die an den Hoffesten entfaltet wurde, zu erhöhen. Mancherlei Berichte über die Anordnung dieser Hoffeste sind auf unsre Zeit gekommen und versetzen uns lebhaft in das heitre Leben jener glücklichen Periode. Großen Ruf hat vornehmlich das Fest erlangt, welches Friedrich, seiner Schwester von Bayreuth zu Ehren, am 25. August 1750 veranstaltete. Es war ein Karussellreiten im Lustgarten zu Berlin, bei Nacht, während der ganze Platz, der von Schaugerüsten umfaßt war, durch ein unzähliges Lampenmeer erhellt war. Vier