<249>„Franquini und seinen Gefangenen, bringen,
„Willst du nicht ewige Schande erleiden.“

Karl schickte sogleich einen Boten aus,
Der auf tscherkessischem Renner, in fliegendem Saus,
Ja, schneller noch, als mir's will glücken,
Hier diese Verse zurechtzurücken,
Zum Lager Franquinis sprengt,
Wo man ihn frostig empfängt.

Frostig, und etwas betreten auch:
Dort ging's hoch her nach pandurischem Brauch.
Und nun heißt's aufgesessen — jammerschade!
Franquini zog ein schiefes Maul: weil's grade
So lustig war! „Ihr Freunde, zu den Waffen!
„Wir sollen Darget zu unserm Prinzen schaffen.“
Da rüsten die Panduren sich alsbald,
Flugs wird der krumme Säbel umgeschnallt
Über den Koller, den zinnoberroten;
Dann auf der Schulter rollen sie und knoten
Den Mantel fest, zuletzt quer übern Rücken
Die lange Flinte! Bald an hundert Karren
Und Leiterwagen hochbefrachtet knarren;
Troßknechte haben sie mit Beutestücken,
Mit Ballen vollgepackt zum Brechen fast,
Es ächzen und knacksen
Die Räder und Achsen,
Zehn riesige Ochsen schleppen an der Last.
Prachttiere sind's, nur langsam geht's voran,
Mühselig stampfen sie durch den Morast
Mit ihrer schwanken Ladung ihre Bahn.
Der ritterliche Lacy1 führt den Zug,
Der sich durch Quer, und Seitenwege schlug,
Rechts und links Pandurenscharen reiten,
Die sichern scharf und spähn nach allen Seiten.
In ihrer Mitte ist Darget, doch läßt
Franqumi ihn nicht frei, Bügel an Bügel
Reitet er neben ihm und hält ihn fest,


1 Graf Franz Moritz lacy, österreichischer Hauptmann, der spätere berühmte Heerführer.