<246>Wie die Löwin schnaubt,
Der die Jungen geraubt,
Und brüllt, daß die Wüste widerhallt,
Und Neger zerfleischt und zerkrallt -
So kam der Marquis, der vor Wut sich nicht kannte,
Der schwer beleidigte Gesandte
Zum Preußenfeldherrn: „Hölle und Tod!
„Wißt Ihr, was mir der Lothringer bot?
„Wie dem ersten besten, tut er mir den Tort
„Und holt mir den treuen Darget fort!
“'s ist eine tödliche Schande! ein frecher Hohn!
„Und der Schimpf, den ich litt —
„Euch trifft er mit!
„Bin ich nicht euer Palladion?
„Drum Rache! Rache! gellt mein Schrei.
„Schafft mir den Ärmsten wieder herbei,
„Holt ihn — fordert ihn — einerlei!
„Nein, nein! vielmehr:
„In hellen Haufen fallt über sie her!
„Strömen soll ihr Verräterblut!“

So brüllte der dicke Marquis vor Wut,
Gebarte sich wie ein völlig Verdrehter,
Schlug sich die Stirn mit den Fäusten beiden,
Erging sich in schauderhaften Eiden
Wider Franquini, den Missetäter:
„O wenn mir Gott die Gnade gönnte,
„Daß ich den Kerl erwischen könnte,
„Dann weiß ich, was ich tu:
„Die Zunge reiß' ich ihm aus und die Augen dazu!“

„Nun gut, Marquis, wir sind bereit,
„Euch zu helfen aus dieser Verlegenheit.“
Valory, dem der Schädel brannte,
Wie ein Wilder durchs Lager rannte,
Indes der preußische Kriegesrat
Einstimmig beschlossen hat:
Diesen Klagen und Beschwerden
Soll schleunig abgeholfen werden;
Man wird von den Feinden verlangen,