3. Lager angesichts des Feindes, wenn man rechts oder links abmarschiert ist

Märsche in der Nähe des Feindes sind die schwierigsten und erfordern die meiste Vorsicht. Denn da ein tätiger Feind den Lagerwechsel benutzen kann, muß man Vorsorge treffen, um nicht während des Marsches geschlagen zu werden. Wir wollen zunächst von den Märschen reden, wo man rechts oder links abmarschiert.

1. Bevor man sie unternimmt, muß man Quartiermeister vorausschicken, um Örtlichkeit und Straßen durch kleine Patrouillen erkunden zu lassen, desgleichen das Lager, das man beziehen will, die Zahl der Kolonnen, in denen man marschieren kann, und vor allem die Stellungen, die man unterwegs besetzen könnte, falls der Feind die Armee angreift. Auf Grund dieser genauen Detailkenntnisse ist die Marschdisposition zu treffen.

2. Die große Bagage schickt man im voraus zwei Meilen hinter das Lager zurück, das man beziehen will. Sie muß in so viel Kolonnen marschieren, als das Gelände gestattet.

Nehmen wir also an, man wolle ein Lager nach der linken Flanke hin einnehmen.

3. Dann müssen am Vorabend des Marsches, sobald es dunkel wird, Detache-ments zur Besetzung der wichtigsten Stellen abgehen, die man unterwegs einnehmen könnte, falls man vom Feind angegriffen wird. Diese Abteilungen müssen sich dort regelrecht aufstellen und dürfen erst abrücken, wenn die Armee vorbei<187>marschiert ist. Sie werden daher sämtlich nach rechts vorgeschoben, zwischen den Feind und die Kolonnen. Verläuft alles ruhig, so bilden sie die Arrieregarde.

4. So viel Straßen auch da sein mögen, die Armee marschiert nur in zwei Treffen, und zwar links ab. Alle weiter nach links liegenden Straßen werden für die kleine Bagage und die Packpferde bestimmt. Bei solchen Gelegenheiten läßt man nämlich alle Packpferde beiseite, um nicht mit ihnen beschwert zu sein, wenn die Armee zum Kampfe gezwungen wird. Sie gäben nur Anlaß zur Verwirrung.

5. Will der Feind handgemein werden, dann besetzt das erste Treffen sofort die Stellung, die von den Qetachements gedeckt wird. Das zweite Treffen folgt, und alles marschiert auf. Die Kavallerie kann auf den Flügeln bleiben, wo sie schon steht, oder je nach den Umständen ein drittes Treffen formieren. Die Detachements bilden die Reserve oder werden in den Flanken der Armee oder hinter dem zweiten Treffen aufgestellt, entweder rechts oder links an der Stelle, an der man sie nötig zu haben glaubt. So aufgestellt, hat man vom Feinde nichts zu befürchten, ja man kann sogar einen Sieg über ihn erringen. Bleibt aber der Marsch ungestört, so bilden die detachierten Abteilungen die Arrieregarde. Die Truppen rücken ins Lager, und man läßt die große Bagage in aller Sicherheit nachkommen. Ein gleiches gilt beim Rechtsabmarsch.