<416>Verbrechen, unnatürlich, sinnt die Wut.
Dem finstren Abgrund ohne Hoffnungsschimmer,
Dem Ort der Flammen und der ewgen Pein,
Gleicht Magdeburg in dieser Schreckensstunde,
Ja grauser noch als dort im Höllenschlunde
Rings Henker, Glut und der Gequälten Schrein.
Entweihte Tempel und zerstörte Mauern,
Erleuchtet von dem Schein der Feuersbrünsie,
Und leere Gassen rings — zum Ort der Trauer,
Zur Wüste ward die Stadt, wo jüngst die Künste
Des Friedens blühten. Des Gemetzels satt,
Ruht, sich des Frevels brüstend, der Soldat.
Die Elbe flieht entsetzt den Ort der Schrecken,
Wo blutige Leichen ihren Strand bedecken.

Ward Tilly Glück durch diesen Sieg beschert?
Was er gewann, die Flamme hat's verzehrt,
Und Magdeburg war nur ein großes Grab,
Das Zeugnis für des Siegers Frevel gab.
Den Trümmern sah er Furien entsteigen
Und ihm die himmlische Vergeltung zeigen.