<285> gewappnet hat, wild hier wie dort Nützliches leisten. Eine einzige Belagerung wird ihn bei tüchtigen theoretischen Vorkenntnissen weiter bringen als zehn, bei denen er seine Erfahrung sich erst erwerben müßte.

Wird er Invalide, so kann er auf die besten Gouverneursposten rechnen, und bleibt er gesund, so eröffnet sich ihm eine weite Laufbahn, in der er sein Glück machen kann. Er muß aber Tüchtigkeit in allem erlangen, was zum Offiziersberuf gehört, und wie gesagt, oft Dörfer unter verschiedenen Annahmen besetzen, Transporte bedecken, Arrieregarden bilden usw. Offiziere, die ihren Beruf wirklich lieben, müssen sich im Frieden in all diesen Dispositionen üben. Das ist um so leichter, als sie beim Spazierengehen sich Gelände für Arrieregarden, für Transportbedeckungen oder Dörfer zum Besetzen aussuchen können, um ihre Disposition nach der Ortlich-keit zu treffen und sie dann schriftlich aufzufetzen. Eine solche Übung wird ihnen unendlichen Nutzen bringen, wenn es zum Kriege kommt, und das Entwerfen von Dispositionen wird ihnen leicht und vertraut werden. Die, welche ihren Beruf lieben, werden sich ein Vergnügen daraus machen. Die aber, die keine Neigung dazu verspüren, täten besser, den Dienst zu quittieren und daheim Kohl zu pflanzen.

Zusammenfassung der Regeln

1. Am Defilee bleiben, bis das Bataillon hindurch ist.

2. Das Kantonnement nach Korporalschaften einteilen.

3. Im Lager: Guter Nachtdienst, Wachsamkeit, Abkochen der Soldaten, Reinlichkeit, Verhütung des Desertierens.

4. Beim Halten nicht trinken lassen, wohl aber auf dem Marsche, mit etwas Essig vermischt.

5. In einer festen Stellung so viel schießen, wie der Soldat laden kann.

6. In der Ebene auf 300 Schritt schießen und dann mit dem Bajonett drauflosgehen.

7. Angriff von Stellungen: Erst beim Einbruch schießen, den Feind nicht verfolgen, die eingenommene Höhe behaupten und nicht in die Ebene hinabsteigen.

8. In den Standlagern viel exerzieren.

9. Fouragierungen: Sich gut aufstellen, sei es in einem Dorf, hinter einer Hecke oder in einem Hohlweg, und jedenfalls seine Flanken sichern.

10. Transportbedeckungen: Den Marsch leiten; die Flanken durch einen Wald, Morast oder Fluß zu decken suchen; nicht in ein Defilee hineingehen, ohne es erkundet zu haben. Tritt der Feind Euch entgegen, den Wagenzug auffahren lassen, um seine Leute zusammenzuhalten. Liegt er im Hinterhalt, auffahren lassen und ihn mit einem Teil der Truppen verjagen. Danach kann man den Transport ruhig zur Armee führen.