<281> Tal hinabläuft. Aber die Stellung selbst muß man behaupten und den Flüchtigen nicht nachsetzen. Das ist Sache der Kavallerie. Die Infanterie muß sich begnügen, die Stellung zu behaupten, wo sie den Sieg errungen hat.

Da im Kriege nicht alle Tage Schlachten und Gefechte stattfinden, so muß der Kommandeur die Ruhezeit dazu benutzen, sein Bataillon und besonders die Rekruten, die dabei sind, zu exerzieren. Denn nichts geht rascher verloren als die Zucht und Gewandtheit des Soldaten, wenn man ihn nicht von Zeit zu Zeit seine Lektion wieder hersagen läßt.

Ist man in der Nähe des Feindes und es wird Grünfutter fouragiert, so muß die Infanterie einen Teil der Bedeckung stellen. Ist der Kommandeur bei solch einem Detachement, so stellt er seine Leute zur Deckung der Fourageure entweder in ein Dorf, hinter Hecken oder in ein Gehölz. Dabei muß er aber Sorge tragen, daß seine Flanken stets gut gesichert sind und die Stellung nicht zu offen liegt; denn er ist nur zur Bedeckung da und soll seine Leute, soviel es die Örtlichkeit zuläßt, vor dem feindlichen Feuer und den Angriffen der Panduren schützen.

Hat der Kommandeur einen Transport zur Armee zu geleiten, so erhält er zur Aufklärung Husaren mit. Melden sie ihm, daß der Feind unterwegs im Hinterhalt sieht, so muß er unverzüglich seine Wagen auffahren lassen, ihnen einige Leute zur Bedeckung geben und mit der übrigen Mannschaft den Feind aus seinem Hinterhalt verjagen. Danach kann er seinen Transport sicher zur Armee führen. Auch soll er seinen Marsch gut leiten, an Wäldern, Morästen oder Flüssen entlang ziehen, die seine Flanken decken, alle Defileen und Dörfer soweit irgend möglich meiden. Falls er sie aber durchaus passieren muß, soll er sie rekognoszieren lassen, ehe er sich hineinbegibt, und die Anhöhen rechts und links mit Infanterie besetzen: dann kann der Transport sicher hindurchgehen. Ist das Land eben, so kann er nur von Kavallerie angegriffen werden. Wenn der Feind stark ist, muß der Kommandeur die Wagen allemal auffahren lassen, um seine Truppe beisammen zu haben und nicht überall zu schwach zu sein. Ist der Feind vertrieben, so setzt er seinen Marsch fort und kann die Nachhut zum Teil seiner Kavallerie überlassen.

Ist die Armee auf dem Marsch und das Bataillon bei der Arrieregarde, so soll der Kommandeur es sich zum Grundsatz machen, sich vom Feinde nicht aufhalten zu lassen, noch sich mit ihm zur Unzeit in ein Gefecht zu verwickeln; denn bei Nachhutgefechten ist nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren. Der Feind hingegen hat keine andre Absicht, als ihn durch ein Gefecht soviel wie möglich vom Gros zu trennen und seiner Kavallerie Zeit zu verschaffen, ihn zu umzingeln und abzuschneiden. Der Kommandeur muß es sich also wohl einprägen, daß er sich mit dem Feinde nur dann schlagen darf, wenn es für ihn ganz und gar unmöglich ist, anders durchzukommen.

Befindet sich sein Regiment bei einem Korps, das die feindliche Arrieregarde angreifen soll, so muß er den Feind so rasch wie möglich in ein Gefecht verwickeln, um