<55> hervorrufen konnte, wenn er durch die Republik Polen nicht bestätigt wurde. Ebenso stand es mit dem russisch-türkischen Frieden, dessen Bedingungen man in Konstantinopel empörend fand; es schien, als ob der aus Not geschlossene Vertrag im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt wieder gebrochen werden müßte. Auch der Staatsstreich in Schweden ließ Keime der Unzufriedenheit im Norden zurück. Was aber war nicht erst von dem maßlosen Ehrgeiz eines jungen Kaisers zu erwarten, dem ein ränkesüchtiger und treuloser Minister zur Seite stand, ein Mann, der sich eine Ehre daraus machte, die zu betrügen, mit denen er unterhandelte! Alle diese Erwägungen nötigten die vorsichtigen Herrscher, auf ihrer Hut zu sein, gut gerüstet zu bleiben und den Blick nicht von den Geschäften abzuwenden; denn sie konnten sich in einem Augenblick verwickeln, wo man es am wenigsten erwartete.

Durchläuft man die Geschichte, so scheint es, als ob Umwälzungen und Veränderungen ein ständiges Naturgesetz seien. Alles auf Erden ist dem Wechsel unterworfen, und doch hängen sich Toren an die Gegenstände ihres Ehrgeizes, die sie vergöttern, und durchschauen nie die Gaukelbilder dieser Zauberlaterne, die ihnen unaufhörlich Neues vor Augen führt. Doch es gibt Spielzeug für jedes Lebensalter: die Liebe für die Jugend, den Ehrgeiz für die reifen Jahre und die politischen Berechnungen für die Greise.