<175>Dieses Land, wo alle Hirne eine böse Krankheit lähmt
In der ganzen Blutsverwandtschaft, wo der Deutsche sich nicht schämt,
Seine Schützer schnöd zu ächten, den Tyrannen zu gefallen,
Seine Freiheit zu verraten, sich zu fühlen als Vasallen.
Kommt, wir wollen sie verlassen,
Nichts wird die Verderbten retten:
Hart wird ihr Tyrann sie fassen,
Die der Ehre ganz vergaßen,
Selbst sich schmiedend ihre Ketten!

Schönre Lande laßt uns suchen, wo in heitrer Himmelsbläue
Des Saturnus und der Rhea goldne Zeit sich uns erneue,
Oder jenes Urwalddickicht, wo der Irokese haust,
Unwirtliche Felsenöden, die der Phasisstrom durchbraust,
Menschenleere Wüsteneien, die der Leu mit Blut besprengt,
Und im Kaukasus die Höhlen, abgrundfinster, felsumengt —
Ist doch unfern qualverzehrten
Herzen jede Stätte wert!
Lieber als die fluchbeschwerten
Heimatlande, die entehrten,
Aller Schmach und Frevel Herd!

Aber nein, ihr tapfren Freunde! Hätte je so klein gehandelt
Eine großgesinnte Seele? Ward sie einmal angewandelt
Von des Kleinmuts niedrer Regung, stets noch blieb sie ihrer Herr!
Trotzt dem Schicksal in das Auge! Und ist keine Rettung mehr,
Laßt uns doch die Ehre retten! und die Götter die gerechten,
Des entweihten Friedens Rächer, werden uns zur Seite fechten.
Vorwärts, laßt die Zügel schießen,
Sturmgeschwader, meine raschen!
Unsre Feinde sollen's büßen,
Und ihr treulos Blut soll stießen,
Alle Schmach uns abzuwaschen.

Seht die vielen Völker alle, die sich wider uns verschworen,
Die vor dünkelhafter Ehrsucht völlig den Verstand verloren;
Unverzagt nur, meine Helden! Trefft sie mit dem Wetterschlage
Eures Zornes, eurer Hiebe, daß die Menschheit künft'ger Tage
Diesem Sturmlauf ohnegleichen, diesem Sieg der Minderzahl
Wider eine Welt von Neidern türm' ein bleibend Ehrenmal.