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Erster Band.
Erste Abtheilung: 1740 - 1749.

Seite 22. B. Den 13. Septbr. 1740 ward von Privatpersonen die erste Freimaurerloge: zu den drei Weltkugeln in Berlin (Brüderstraße Nr. 39) gestiftet.

S. 24. A. Der Tag der Ankunft der Nachricht vom Tode des Kaisers Karl's VI in Rheinsberg wird verschieden angegeben; Einige nehmen den 25. Oktbr., Andere den 26sten an. Aus Bilfeld's Briefen, die, beiläufig bemerkt, manches unrichtige Datum haben, namentlich im 24sten Briefe, ergiebt sich nichts Bestimmtes. Die Berliner (Spenersche) Zeitung vom 27. Oktbr. 1740 meldet, daß am 25sten, Abends, der Kurier aus Wien mit jener Nachricht in Berlin angekommen sei, und es ist wohl nicht zu bezweifeln, daß sie ungesäumt weiter nach Rheinsberg gesandt worden ist, wie dies auch die Gesandtschaftsberichte (N. Verl. Monatsschrift, 1804, Juli, S. 18) melden.

S. 25. Den 27. Oktbr. 1740 treffen der Feldmarschall von Schwerin und der Minister von Podewils aus Berlin beim König, der sie zu sich berufen, in Rheinsberg ein. Beide haben täglich Conferenz beim König, der auch Mittags mit ihnen allein speiste. S. 27. B. Suhm starb am 8. Novbr. 1740 auf seiner Reise nach Berlin in Warschau.

S. 28. A. Den 13. Dezbr. 1740, Abends, kommt der König in Frankfurt a. d. O. an, wo er das Nachtquartier nimmt. S. 29. Den 16. Dezbr. 1740. Im Dorfe Schweinitz nimmt der König sein Quartier bei dem Freiherrn von Keßlitz.<376> S. 30. Den 28. Dezbr. 1740 muß heißen: den 26sten nach Gläsersdorf. Den 27. Dezbr. 1740 übergab der König die Belagerung von Glogau dem Prinzen Leopold von Dessau.

S. 36, Z. 15 von oben ist statt S. 51 zu lesen: S. 137.

S. 40. Den 9. Jan. 1741 war der König auch in Kleim-Oelse, wo das Hauptquartier sich befand.

S. 41. A. Den 11. Jan. 1741. Unter diesem Datum findet sich eine Kabinetsordre aus "Nowag" (bei Neisse).

S. 41. Den 12. Jan. 1741. Hauptquartier des Königs in Woitz (bei Grotkau).

S. 42. Den 20. Febr. 1741. Der König in Crossen. Den 23. Febr. 1741. In Liegnitz. Den 27. Febr. 1741 war der König auch in Frankenstein (laut einer Kabinetsordre)

S. 44. Den 1. März 1741 war der König in Strehlen (laut einer von da datirten Kabinetsordre). Den 4. März in Mollwitz (bei Brieg). Den 5. März in Ohlau.

S. 45. Den 26. März in Strehlen. Den 28. März in Ottmochau (laut Kabinetsordre). S. 48. Nach neuern Forschungen (Schles. Zeitung, April 1841) erhielt der König die Siegesnachricht auf seiner Rückkehr von Oppeln nach Löwen, auf der Feldmark zwischen letzter Stadt und Hilbersdorf, und zwar nach Einigen in der Hilbersdorfer, nach Andern in der Michelauer Mühle (erstere Angabe scheint nach Lage der Orte die richtigere zu sein). In Löwen wurde der König liebreich empfangen und im Hause eines Bürgers bewirthet

Am 10. April 1841 wurde in dieser Stadt - wie die Schles. Zeitung erzählt - das hundertjährige Jubiläum des Sieges bei Mollwitz gefeiert. "Bei der mit vielen Lampen geschmackvollen Beleuchtung des magistratualischen Sessionszimmers zu Löwen, in welchen, seit 1774 das Bildniß des großen Königs sich befand, war unter demselben als merkwürdige Antiquität dieselbe Laterne ange<377>bracht, womit an demselben Abend vor hundert Jahren dem Könige hier geleuchtet worden war."

S. 49, 50. Der König war bereits den 26. Mai 1741 im Lager bei Grotkau.

S. 50, 51, 52. Das was hier von dem Gefechte bei Rothschloß und vom General von Zieten angeführt worden, ist folgendermaßen zu vervollständigen und zu berichtigen.

Das Gefecht fand den 17. Mai 1741 Statt, wie schon aus der S. 51 angeführten Zeitung Nr. 64 vom 30. Mai hervorgeht. Ein "Schreiben eines Preußischen Officiers aus dem Lager bei Mollwitz vom 19. Mai," welches die Spenersche Zeitung Nr. 63 mittheilt, enthält eine kurze Relation von dem Gefecht bei Rothschloß, und in dieser wird Zieten bereits "Oberst-Lieutenant" genannt. Nach einem Parolebuch, in dessen Besitz der Königl. Oberst und Hofmarschall Herr von Schöning sich befindet, ist bereits am 16. Mai 1741 - also vor jenem Gefecht - bei der Parole bekannt gemacht worden: daß Se. Majestät den etc. von Zieten zum Oberst-Lieutenant ernannt haben. Nachher "Lebensbeschreibung Hans Joachim's von Zieten, Berlin, 1800, S. 60" scheint es den 14. Mai geschehen zu sein, und nach S. 62 ist er sogleich nach dem Gefecht bei Rothschloß zum Obersten ernannt worden. Wenn ebendaselbst S. 63 gesagt wird: "Dies (die Ernennung Zieten's zum Chef der nun zu einem Regiment vereinigten 6 Schwadronen Husaren) geschah zwei Tage nach dem Gefecht bei Rothschloß am 24. Juli. Um diese Zeit erhielt er (v. Z.) auch den Orden vom Verdienst, obgleich die Gelegenheit, bei welcher ihm derselbe ertheilt ward, nicht bestimmt angegeben werden kann" etc., so ist beides unrichtig 377-+, denn die Ertheilung des Verdienstordens an<378> Zieten meldet schon die Spenersche Zeitung vom 30. Mai 1741. In dem Patent "Berlin, den 22. Juli 1741 378-+," welches von Zieten zum Obersten ernennt, sowohl, als in der "Kapitulation über ein Regiment Husaren, vom 24. Juli 1741," wird von Zieten nur Major genannt, wogegen ein Schreiben des Königs an von Zieten, vom 16. Juni, aus Hermsdorf die Ueberschrift hat: "Mein lieber Oberst-Lieutenant von Zieten." Diese Widersprüche lösen sich aber sehr leicht auf; wahrscheinlich ernannte der König, wie schon oben gesagt, Zieten gleich nach dem glorreichen Gefecht bei Rothschloß zum Obersten, also nur wenige Tage nachher, als er bei der Parole hatte bekannt machen lassen, daß er ihn zum Oberst-Lieutenant avancirt habe, weshalb denn auch das Kriegskollegium in Berlin den Befehl zur Ausfertigung des Oberst-Lieutenants-Patents noch nicht erhalten haben mochte, und als es nachher den Befehl zur Ausfertigung des Obersten-Patents erhielt, konnte das Kriegskollegium nicht wissen, daß der König kurz vorher den Major von Zieten zum Oberst-Lieutenant ernannt hatte. Daß dessen ungeachtet der König noch unter dem 16. Juni den von Zieten Oberst-Lieutenant titulirt, ist vielleicht aus Versehen geschehen.

S. 51. Den 17. Juni 1741 soll der König von Strehlen aus auf einen oder zwei Tage in Gaute (Gaulau bei Ohlau) gewesen sein.

S. 52. Den 16. August 1741. Der König im Lager bei Sägen (bei Strehlen).

S. 54. Den 9 September 1741 im Hauptquartier Nossen.

S. 55. Den 13. Oktober 1741. Lager bei Simsdorf unweit Ziilz, Hauptquartier Mocker.

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S. 65. Note 1. Die Mutter des Grafen Rutofsky war von Geburt eine Türkin und hieß Fatime. Als die Kaiserlichen Truppen im Jahre 1686 die Festung Ofen, wo Fatime, damals noch ein Kind von 2-3 Jahren, sich aufhielt, mit Sturm einnahmen, war sie unter den Gefangenen, und da sie ihre Eltern verloren hatte, nahm sie der Feldmarschall von Schöning, welcher die Sächsischen Hülfstruppen vor Ofen befehligte, zu sich und ließ sie erziehen. Nach einiger Zeit erbat sich die Starostin von Brebentau Fatime von dem Feldmarschall; bei dieser lernte sie der König von Polen, Friedrich August, kennen und wählte sie zu seiner Geliebten. Nachdem er sie verlassen, verheirathete er sie an einen Oberst-Lieutenant seiner Armee, Namens von Spiegel. (La Saxe galante, Amsterd. 1734, p. 239 etc.).

S. 66. Den 20. Februar 1742. Der König in Groß-Bitesch. Den 23. Februar 1742 in Znaim.

S. 68. Den 17. Mai 1742 im Lager bei Ezaslau.

S. 69. Den 20. Mai 1742. Die Danksagung des Königs an seine Armee lautet wie folgt: "Weil Ihro Königl. Majestät die größte Ursach von der Welt haben, mit Ihren braven und unüberwindlichen Truppen zufrieden zu sein, und da Sie gern diejenigen, welche Ihnen so gut und ehrlich dienen, auf alle Art und Weise durch Avancements und Recompense zu belohnen suchen, um Ihnen auch Ihre particuliere Obligation dafür zu zeigen; so lassen Sie durchgehends allen Ihren Officieren von der Infanterie und Kavallerie, vor Ihre rechtschaffene Dienste, so Sie Höchstdenenselben anjetzo und bei voriger Bataille geleistet haben, auf das allergnädigste danken, und soll denen gemeinen Soldaten, sowohl von der Infanterie als Kavallerie, auch gesagt werden, daß Ihro Königl. Majestät vollkommen mit Ihnen zufrieden sind. Da aber verschiedene Officiere bei dieser Action besonders vor andern sich distinguirt, und Ihro Königl. Maj. bekannt ist, daß selbige, als ehrliebende Officiere, mit Gelde oder andern Recompensen nicht genug zu belohnen sind; also halten Höchstgedachte Ihro Königl. Maj. es vor Ihre Schuldigkeit, solche extraordinaire<380> Actiones zum Besten Dero Armee vor diesmal außer Ihrem Rang zu avanciren. Ihro Königl. Maj. sind versichert, daß Ihnen solches kein Officier verdenken, sondern vielmehr alle andere, so sich bei vorfallenden Occasionen eben so distinguiren, als diejenigen, so jetzt mit extraordinairen Avancements begnadigt, gethan, solches gerne sehen, auch denjenigen vor keinen rechtschaffenen und ehrliebenden Officier halten werden, der auf solches etwas zu sagen findet, weil extraordinaire Actiones auch auf eine extraordinaire Art belohnt werden müssen. Denjenigen aber, so durch die Disposition der Bataille nicht zum Treffen gekommen, lassen Ihre Königl. Maj. allergnädigst versichern, daß das erste Mal, wenn Sie dazu kommen werden, selbige gleichmäßige Recompense von Höchstdenenselben gewiß zu erwarten haben, und dahero es nur auf die erste Gelegenheit ankäme, um gleichfalls Ihr Fortune zu machen. Uebrigens haben Ihro Königl. Maj. den Obersten von Varenne, Feeze und Schwerin neue Regimenter zugedacht, und leidet hierdurch der Rang der andern Officiere im geringsten nicht. Morgen soll das Te Deum laudamus mit Pauken, Trompeten und Hautbois gesungen und dazu aus den von dem Feinde in der Bataille erbeuteten Kanons drei Salven von der Artillerie gegeben werden."

S. 71. Den 3. Juli 1742. Der damals Ruppertsche Garten gehört in neuerer Zeit (1839) dem Stadtältesten Herrn I. Meyer.

S. 71. Den 26., 28. Juli 1742. Der König in Potsdam.

S. 73. Den 8. Septbr. 1742 war der König auf der Rückreise von Aachen in Bielefeld.

S. 75. Den 30. Novbr. 1742. An diesem Tage ward in Charlottenburg das vom König verfaßte Drama: "die Schule der Welt" aufgeführt.

S. 78. Der Marquis d'Argens war geboren den 24. Juni 1704.

S. 104. Den 25. Juli 1744. An diesen, Tage entwarf der König die "Disposition, wie sich die Officiers von der Kavallerie, und zwar die Generals sowohl, als die Commandeurs der Escadrons, in einem Tressen gegen den Feind zu verhalten haben." (Nachrichen und Betrachtungen über die Thaten und Schicksale der Reiterei. Berlin, 1823. I. 337).

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S. 105. Den 31. Juli 1744. Der König war jetzt wieder in Potsdam (laut seines Schreibens an den Grafen von Seckendorf).

S. 105. Den 17. Aug. 1744. Hauptquartier des Königs in Rosenfeld.

S. 111). Den 13. Dezbr. 1744. Der König war (laut seines Schreibens an den Grafen von Seckendorf) bereits den 9. Dezbr. in Schweidnitz.

S. 121, 122. Den 31. Oktbr. 1745. Die Ankunft des Königs in Berlin und der feierliche Empfang etc. fand nicht an diesem, sondern an dem folgenden Tage, den 1. Novbr., Statt. Am Abend dieses Tages besuchte der König seinen todtkranken ehemaligen Lehrer Duhan de Jandun in der Adlerstraße, im Hause des Fabrikanten Espagne (jetzt Nr. 7).

S. 122. B. Die Angabe des etc. von Trenk, in seiner von ihm selbst verfaßten Lebensgeschichte, Berlin, 1787, I. 57, 68, daß er "wenige Tage nach der Bataille von Sorr (den 30. Septbr. 1745) arretirt und nach der Festung Glatz abgeführt worden sei," hat sich als falsch ergeben; die Arretirung geschah viel früher, und die Königl. Kabinetsordre an den General-Major von Fouqué in Glatz, wegen Annahme des arretirten von Trenk ist bereits vom 28. Juni 1745 aus dem Lager bei Drewitz datirt. (von Ledebur Neues Archiv etc., 1836, 1. Bd., 2. Heft, S. 130, nach amtlichen Nachrichten) 381-+. Mit eigner Hand hatte der König hinzugefügt:: "Gardez étroitement ce drôle la, il a voulu devenir Pandour auprès de son oncle."

S. 122. A. Der König ging erst den 2. Novbr. nach Charlottenburg und kehrte an demselben Abend nach Berlin zurück.

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S. 129. Den 15. Jan. 1746 war der König in Berlin (laut Schreibens an etc. von Seckendorf).

S. 137. Hier muß es in den vier letzten Zeilen heißen: die von der, welche dem spater im Druck erschienenen Werte vorgesetzt worden, verschieden ist etc.

S. 158. Den 14. August 1748. Schrieb der König die "Instruction für die General-Majors von der Infanterie" und die "Instruction für die General-Majors von der Kavallerie." (Wagner's Milit. Zeitschrift, Wien, 1811, Heft 2, S. 75-97 und 99-106).

In demselben Jahre auch: Les princcipes généraux de la guerre applliquée à la tactique avec la description des truppes Prussiennes. (Diese Schrift ist mehrmals gedruckt worden, und zwar zuerst 1761 Deutsch).

S. 174. Den 8. August 1749. Schrieb der König das schöne Gedicht: à mon esprit. Oeuv. d. v. etc. Tom. IV. p. 229. Eine vortreffliche Uebersetzung ins Deutsche steht in: "Neue Berliner Monatsschrift für Philosophie, Literatur und Kunst, Berlin, 1821, 3. Heft, S. 213 etc.


377-+ S. 61. a. a. O. heißt es eben so unrichtig: "am 22. Juli fand der König für nöthig, den Feind, der in Rothschloß stand etc., aus diesem Ort delogiren zu lassen." Diese unrichtige Angabe des Tages des Gefechts bei Rothschloß befindet sich auch auf dem einen Basrelief an der Marmor-Statue von Zieten auf dem Wilhelmsplatze in Berlin. Es hat die Ueberschrift: Rothschloß, den 22. Juli 1741. (Alle diese falschen Angaben hatten den Irrthum in der ersten Abtheilung veranlaßt).

378-+ Es lautet wie folgt: "Nachdem Uns Selbst bekannt, mit was für Dexterität und Applikation Unser bisheriger Major bei Unserm Leibkorps Husaren, Hans Joachim von Zieten, Uns und Unserm Königlichen Hause gedient, so haben Wir zur Bezeugung Unserer besondern Zufriedenheit, und ihn Unsere Königliche Gnade zu versichern, denselben zu Unserm Obersten ernannt"

381-+ Zufällig finden wir so eben in einem längst vergessenen Buche die richtigere Angabe von Trenk selbst, nämlich in seiner "Sammlung vermischter Gedichte etc., Leipzig, 1769." Hier sagt er im Vorbericht, daß er nach der Bataille bei Strigau (Hohenfriedberg, den 4. Juni 1745) am 26. Juni arretirt worden sei. Beiläufig ergiebt sich daraus auch, daß Alles, was er in seiner Lebensgeschichte von der Schlacht bei Sorr erzählt - wie manches Andere - rein erdichtet ist.