<413>

Den 19. Febr. 1786. An den Minister von Schulenburg (Chef der Seehandlung):

"Mein lieber Etats-Minister Freiherr von Schulenburg. Ich habe Euern Bericht vom 18ten dieses in Ansehung der Mittel, welche die Seehandlungs-Compagnie sich zu bedienen (meint), um den Caffé um einen wohlfeilen Preis zum Einkauf zu bekommen, erhalten, und ist das auch so weit ganz gut, was Ihr deshalben anführt. Aber Meine Meinung geht eigentlich dahin, daß bei einer so starken Lieferung, welche nicht durch einen Menschen praestiret werden kann, man solche theilen und den Accord mit verschiedenen Leuten, und zwar mit einem jeden auf eine gewisse Quantitaet machen muß. Ich will nämlich rechnen, daß wir des Jahres vor 300/M.. Thaler Caffé gebrauchen; das theilt man in sechs Theile, das thut vor jeden Theil 50/M. Thaler. Man macht also mit sechs Menschen den Contract dergestalt: wir nehmen Euch jährlich, nämlich von einem jeden für 50/M. Thaler Caffé ab, darauf könnt Ihr von Jahr zu Jahr sichere Rechnung machen. Dagegen aber verlangen wir auch von Euch, daß Ihr uns den Caffé um einen wohlfeilen und modiquen Preis liefert, welcher dann im voraus festgesetzet werden kann. Und wenn auch gleich der eine Kaufmann zu einem solchen Accord sich nicht verstehen will, so wird sich dennoch bald ein anderer dazu willig finden lassen. Denn jährlich ein sicheres Debit von 50/M. Thaler vor Caffé allein an einem Ort zu wissen, das macht bei einem Kaufmann schon ein Object aus, wozu sich schon Leute finden werden. Ich glaube daher gewiß, auf diese Weise werden wir den Endzweck, umb den Caffé wohlfeiler zu bekommen, am besten erreichen, und fängt man das mit hinlänglicher Ueberlegung an, und gehet bei der Sache vernünftig und ordentlich zu Werke, so bin Ich versichert, daß das auf die Weise recht gut von statten gehen werde. Welches alles Ich Euch demnach hierdurch zu erkennen geben wollen, als Euer wohlaffectionirter König.

Potsdam, den 19. Febr. 1786. Friedrich."

S. 350. Den 4. Mai 1786. An den Geh.-Rath von Taubenheim +:

"Ich danke dem Geh.-Rath von Taubenheim für seine gute Gesinnung und ökonomischen Rath, Ich finde aber solchen um so


+ Der Geh.-Rath von Taubenheim hatte dem König vorgeschlagen, die Gehalte mehrerer Unterbeamten bei der General-Tabacks-Administration herabzusetzen.