<28>tur schränke sich darauf ein, die Elemente mit ewigen und beständigen Eigenschaften begabt, und die Bewegung unveränderlichen Gesetzen unterworfen zu haben, deren Einfluß auf die Freiheit allerdings sehr beträchtlich ist, ohne doch diese gänzlich aufzuheben. Die Organisation und die Leidenschaften der Menschen haben ihren Grund in den Elementen, aus welchen sie zusammengesetzt sind. Gehorchen sie nun diesen Leidenschaften, so sind sie Sclaven, allein sie sind frei, so oft sie denselben widerstehen. Sie werden mich noch weiter treiben und mir sagen: "Aber sehn Sie denn nicht, daß diese Vernunft, durch welche die Menschen ihren Leidenschaften widerstehen, der Nothwendigkeit unterworfen ist, welche dieser Vernunft die Wirksamkeit auf die Menschen giebt?" Dies kann, genau genommen, wahr sein. Indeß, wer zwischen seiner Vernunft und seinen Leidenschaften wählt, und sich darnach bestimmt; der ist, dünkt mich, frei; oder ich weiß nicht mehr, welchen Begriff man mit dem Worte Freiheit verbindet. Was nothwendig ist, ist unbedingt. Wenn nun der Mensch, nach aller Strenge, dem Verhängniß unterworfen ist, so werden weder Strafen noch Belehrungen diese überwiegende Gewalt erschüttern oder zerstören. Da uns aber die Erfahrung vom Gegentheil überzeugt, so muß man zugeben, daß der Mensch bisweilen der Freiheit genießt, wiewohl dieselbe oft eingeschränkt ist. Allein, mein Lieber, wenn Sie verlangen, daß ich Ihnen umständlicher erklären soll, was diese Denkkraft sei; so muß ich Sie bitten, mich dessen zu überheben. Mich dünkt, ich nehme so etwas von diesem denkenden Wesen wahr, wie man einen Gegenstand undeutlich durch einen Nebel sieht; es ist schon viel, dieses Wesen zu errathen; es zu kennen und zu bestimmen ist dem Menschen nicht vergönnt. etc.

Nach einem so aufrichtigen Geständniß werden Sie nicht sagen, daß Vorurtheile der Kindheit mich bewogen haben, die Vertheidigung der christlichen Religion gegen jenen schwärme-