Februar.

A.

Februar 1765

Der König in Potsdam.

10. Februar 1765

Der König an Fouqué :

"Mein theurer Freund. Hier schicke ich Ihnen das Fragment einer echten Pastete aus Perigord und Trüffeln von eben daher. Ich wünsche, daß sie Ihnen schmecken, und daß ich durch diese Veranlassung Nachrichten von Ihrem Gesundheitzustand erhalten möge, etc."

13. Februar 1765

Der Erbprinz Peter von Curland kommt auf besondere Einladung des Königs nach Potsdam, wo große Mittagstafel und am Abend die Oper il mercato di manmartile gegeben wird. Beides findet auch den folgenden Tag Statt.

15. Februar 1765

Rückreise des Erbprinzen von Curland nach Berlin.

15. Februar 1765

Epistel des Königs an seine Schwester, die Herzogin von Braunschweig : Es giebt für jedes Alter Freuden.

"Hier, meine Schwester, auf der Erde stirbt,
Was nur geboren ward. Ein ewiges
Gesetz verbannet nach der Reih' aus ihr
Die Generationen alle — etc.
Wie schwand das Feuer meiner Jugend hin,?
Und wie der wilden Sinne Zauberrausch?
Der Wünsche reicher unerschöpfter Quell?
Der Fittig, der von dieser Freude mich
Zu einer andern wieder trug? — Ich bin,
Doch so nicht mehr, wie ich vor Zeiten war.
O Wahrheit voller Schmerz! Problem, das tief
Mich nieder beugt! Du hüllest das Gesetz
Des Schicksals auf; Du zeigst: nothwendig sei
Das Uebel mir, und machst es schwerer noch.
Ich bin erblindet von dem Menschenhaß,
Und müde, meines Lebens Ueberrest
Vereinzelt zu verlieren; bin bereit,
Verzicht auf Hoffnung eines Glücks zu thun.
<250>Doch schon herrscht Eigenlieb' in meiner Brust,
Und Trost giebt mir die kluge Schmeichlerin.
Sie sagt : Wozu dies Murren ohne Kraft?
Der wilde Ausbruch des empörten Sinn's?
Mehr Güter bleiben Dir, als Du verlierest,
Der Frühling Deiner Tage weicht dem Herbst;
Wenn Flora von Dir flieht, so giebt sie Dir
Pomonens Schutz; Du gabst Versprechen einst,
Und nun erfüllst Du sie; die Pflicht gebeut,
Daß Du, beraubt der Blumen, Früchte trägst.
In Deiner Reife schmückt Dich die Vernunft.
Nur kaum ist Dein Geschmack und Dein Verstand
Erblüht. etc.
So laß uns denn — wir können anders nicht —
Vor dem uns beugen, was das Schicksal will,
ES soll die letzte Abendstunde noch
Von einem düstern Tag verschönert sein! etc.
Bewohn' ich länger nicht den Hof voll Sturm,
Wo Amor'n so viel Täuschung rings umgiebt —
Ersetzt die Leere doch, die der Verlust
Des Glücks im Herzen ließ, nun ein Gefühl,
Das schöner, edler, dauerhafter ist.
O Freundschaft, Du, des Himmels erste Huld!
In Deinem Tempel nur wohnt Seligkeit,
Zum erstenmal empfand ich Glück, als Du
Ein keusches Feuer mild mir angestammt.
Nie kleine Pflicht, die uns die Tugend giebt —
Sie störet Deine sanfte Freude nie.
Durch Deinen Beistand trag' ich leichter nun,
Du Himmlische! des Lebens Ueberrest;
Denn Deine Hand verlieh mir dieses Herz.
Du, meine Schwester, hast dies edele
Gefühl; Dein Herz — es ist so theuer mir —
Befriediget mich schon, und gern entsag'
<251>Ich jedem anderen, das flatterhaft,
In Trug geübt und unbescheiden, sich
Mit Tugend schmückt, daß es wich täuschen will. etc."

20. Februar 1765

Epistel des Königs an die beiden Prinzen von Braunschweig Friedrich und Wilhelm, seine Neffen. (H. W. VI. 307)

29. Februar 1765

Geburtsfest der verwittweten Prinzessin von Preußen. Der König und der ganze Hof speisen bei der Königin. Die Prinzessin erhält vom König eine reich mit Brillanten besetzte Tabatiere zum Geschenk.

30. Februar 1765

Der König mit Gefolge nach Potsdam.

In den ersten Tagen dieses Monats traf der Abt Bastiani aus Breslau beim König in Potsdam ein. Auch war der Erbprinz von Curland wieder einige Tage, bis den 24sten, in Potsdam.

B.

8. Februar 1765

Edict wegen des Kindermordes etc.