<92> genöthigt sein, von Neuem Reißaus zu nehmen. Dieser Mensch hat nichts Ueberlegtes in seiner Aufführung, und ich weiß bei ihm keinen fest bleibenden Plan, als den, Geld zusammen zu raffen, von dem allein läßt er nicht ab, weg über alle Bedenklichkeit und Scham, und geplagt von unersättlichem Durst nach Reichthum. Mag dieser Elende sich doch selbst schänden durch seine feile Schriftstellerei, durch seine treulosen Ränke, durch sein verkehrtes Herz, indeß Sie ruhig an ihrem Amiot arbeiten, und allen Liebhabern der Litteratur einen wesentlichen Dienst leisten, und während ich hier fortfahre, der Verschwörung des ganzen Europa zu widerstehen, und wahrend die Franzosen mit den Engländern ihren Frieden abmachen. Ich danke Ihnen für die Gunst der Glücksgöttin, die Sie mir versprechen; ich bedarf ihrer sehr, auch habe ich ihr eine schöne goldene Statue gelobt, wenn sie mich in diesem Kriege nicht verläßt. Alle Römischen Kaiser hatten in ihren Hauskapellen solche Statuen. Ich verdanke ihr viel, warum sollte ich ihr also nicht dieselbe Ehre erweisen? Leben Sie wohl, mein lieber Marquis; schreiben Sie mir, so lange der Postlauf nicht gehemmt ist, und halten Sie Sich von meiner Freundschaft versichert."

?? Mai 1761

An Ebendenselben :

"Die Zwietracht nahete Amaten sich und goß ihr Gift ins Herz; sie wachte auf, und wüthend haßte sie Anchises Sohn +."

"Sie sehen wohl, daß es nicht hinreichend ist, sich zu schlagen, und daß es schwerer hält, böse Weiber zu bändigen, als tapfere Männer. Ich wünsche den Frieden eben so sehr, als meine Feinde Abneigung dagegen haben; und wenn ich das Aeußerste thue, so muß man es der Nothwendigkeit zuschreiben. Sie können Sich auch noch dieses Jahr mit Zei


+ Vergl. Virgil Aeneis VII. 340 seq.