"<7> sind für keine Vorfälle verantwortlich. Ich erliege unter dieser Bürde, und muß allein darunter leiden. Lassen Sie sie mir, lieber Marquis, ohne sie mit mir zu theilen. Ich umarme Sie mit der Versicherung, daß ich Sie hochachte. Vale."

?? Januar 1760

An Ebendenselben. Der König trägt ihm auf, seinem Bruder, dem Prinzen Ferdinand, und dem General von Seidlitz, der sich in Berlin von seinen Wunden heilen läßt, jedem ein Exemplar von den Betrachtungen über Karl XII. zu geben. Dann schreibt er weiter: "Meine Lage verändert sich um nichts, und wegen der Zukunft bin ich eben so unruhig als bisher. Melden Sie mir zum Zeitvertreib die Lügen Ihres Propheten, und die Possen, die Ihnen zu Ohren kommen. Der Himmel gebe, daß die Unterhandlungen, von denen man spricht, uns bald gegründetere Hoffnung geben mögen, als bisher, und daß wir unsere Leiden und Mühseligkeiten durch einen dauerhaften und vortheilhaften Frieden geendigt sehen. Leben Sie wohl, lieber Marquis; ich thue tausend Wünsche für Ihre Zufriedenheit."

In diesem Monat schrieb der König die Ode an den Erbprinzen von Braunschweig (hinterl. Werke Vl. 203), und ein Gedicht: "Als ich Voltaire's Salomo gelesen hatte" (hinterl. Werke VII. 106).

B.

Januar 1760

Die Lage des Königs war um diese Zeit allerdings von der Art, daß sie ihn in große Unruhe versetzen mußte. Es wurde zwar alles Mögliche angewandt, die Armee wieder zu ergänzen, doch konnte sie nur bis auf höchstens 90000 Mann gebracht werden. Es waren aber nicht mehr die alten Soldaten — sondern zum größten Theil nur, wie Friedrich selbst sagt, "Truppen zur Schau," und wenig zu brauchen, denn die Neugeworbenen bestanden "halb aus Sächsischen Bauern, halb aus feindlichen Ueberläufern etc." Zudem so fehlte es vorzüglich an Officicren; statt der 52, welche jedes