<209> eine Menge von Volk um sich herum jauchzen hören, führe ich hier ein philosophisches Leben, das mir sehr wohl bekommt. Ich habe nun die Plage, meine Truppen abzuführen, womit es schwerer hält, als mit der Abführung Ihrer Reichthümer. Allein da gegenwärtig Alles im Zuge ist, so bin ich doch etwas ruhiger als zu Leipzig.

Ich bitte Sie, kommen Sie mir doch nicht zu Pferde entgegen; es kann Ihnen im Gedränge ein Unglück zustoßen, was mir unendlich nahe gehen würde. Ich bin doch überzeugt, daß Ihnen meine Rückkunft Vergnügen machen wird, wozu das Uebrige? wovon Sie nur Ungelegenheiten oder sonst was Uebles haben könnten. Ueberdies kann ich nicht eher als zwischen 7 und 8 Uhr Abends eintreffen, was wollen Sie so lange in freier Luft machen? Sie würden Sich nur Schnupfen, Husten und mehr dergleichen holen. Nein, mein lieber Marquis, erwarten Sie mich in meinem Zimmer, da werde ich Sie sehen und sprechen können, was für uns beide ein vernünftigeres und schicklicheres Vergnügen sein wird, als jene halsbrechende Reiterei, die mich Ihretwegen nur ängstigen würde.

Es ist freilich wider meinen Willen, daß ich so viel Truppen verabschiede, allein die Lage, in die ich durch den Frieden gerathe, erlaubt mir nicht, über 138000 Mann zu halten, und ich würde bloß an denen, die im Felde gewesen, 188000 haben. Das gesamte Militär, die Besatzungen mitgerechnet, belief sich dies Jahr auf 219000 Mann. Sie kommen aber doch alle ins Land, und nur einige Ueberläufer gehen verloren. Ich verabschiede die Eingebornen und behalte alle Ausländer. Man spricht auch zu Wien von Reformen; etwas davon weiß man schon, das Uebrige wird sich in Kurzem zeigen. Doch glaube ich nicht, daß man auch der Cousine +


+ Die Pompadour, welcher die Kaiserin Maria Theresia in ihren Briefen die Benennung : Cousine gegeben hatte.