Januar 1751.

A.

16. Januar 1751

Der König aus Berlin nach Potsdam.

18. Januar 1751

Nach Berlin.

30. Januar 1751

Nach Potsdam.

B.

Januar 1751

Der König läßt seine gewöhnlichen Neujahrsgeschenke an die Armen in Berlin auszahlen.

In diesem Monat ward Voltaire's Zaire aufgeführt. Er schreibt davon unter dem 12. Januar an Mad. Denis:

"Die Prinzessin Amalie machte die Hauptrolle und ich den ehrlichen Lüsignan. Unsere Prinzessin spielt die Hermione weit besser; das ist aber auch eine schönere Rolle. Die Frau von Tyrkonel hat sich mit ihrer Andromache ganz artig aus der Sache gezogen etc." (Oeuv. compl. de Voltaire. Basle T. 83. p. 84).

30. Januar 1751

Erscheint die neue Wechselordnung.

Februar.

A.

2. Februar 1751

Algarotti aus Berlin nach Potsdam zum König berufen.

9. Februar 1751

Abt Bastiani zum König nach Potsdam.

10. Februar 1751

Der Minister v. Münchhausen zum König nach Potsdam berufen.

13. Februar 1751

Der General-Major und Kommandant von Brieg v. Hautcharmoi zum König nach Potsdam.

<214>

März.

A.

4. März 1751

Der König aus Potsdam in Berlin.

5. März 1751

Besucht den kranken General v. Rothenburg und kehrt nach Potsdam zurück.

31. März 1751

Aus Potsdam in Berlin. Audienz dem Kaiserlich. General-Wachtmeister Grafen Puebla, welcher die Entbindung der Kaiserin Maria Theresia von einer Erzherzogin notifizirt.

31. März 1751

Der König und seine Gemalin speisen bei der Königin Mutter. Abends Soupé an der sogenannten Maschinen- oder Considenztafel.

B.

19. März 1751

Algarotti in Berlin.

27. März 1751

Geburtsfest der Königin Mutter. Es wird vom goldenen Servis gespeist. Abend Oper Armide 214-+.

28. März 1751

Führen die Kammerpagen des Prinzen von Preußen, und des Prinzen Heinrich in den Zimmern der Prinzeß Amalie die Pantomime Arlequin Lingére auf in Gegenwart beider Königinnen, der Prinzen und Prinzessinnen des ganzen Hofes, der fremden Minister etc.

30. März 1751

Nachmittag franz. Schauspiel l'impatient.

April.

A.

1. April 1752

Der König in Berlin, besucht den kranken General von Rothenburg und kehrt nach Potsdam zurück. Ihm folgt der Feldmarschall v. Keith.

12. April 1751

In Potsdam Intermezzo.

<215>

14. April 1751

Aus Potsdam in Berlin, besieht die Regimenter im Thiergarten. (Abends auf dem Schloßtheater l'Avare),

15. April 1751

Desgleichen - besucht den kranken General v. Rothenburg und kehrt nach Potsdam zurück.

19. April 1751

Algarotti in Potsdam.

19. April 1751

In Potsdam Intermezzo.

23. April 1751

Maupertuis zum König nach Potsdam.

30. April 1751

Cocceji beim König in Potsdam.

Mai.

A.

1. Mai 1751

Der König aus Potsdam in Berlin, er besieht das bei Tempelhof aufmarschirte Regiment Gensd'armes, und das Regiment Husaren von Zieten, und läßt sie verschiedene Übungen machen. Mittags speist er mit seiner Gemalin bei der Königin Mutter.

2. Mai 1751

Besucht den kranken Prinzen Friedrich Wilhelm v. Preußen, - kehrt nach Potsdam zurück.

11. Mai 1751

Der (wieder gesundete) General v. Rothenburg nach Potsdam zum König.

15. Mai 1751

Die Minister v. Viereck, v. Boden, v. Happe, v. Blumenthal, v. Katt und v. Arnim zum König nach Potsdam (zur sogenannten Ministerrevue) bis den 16

19. Mai 1751

Bei Potsdam Revue. Der König speist mit beim Fürsten Lobkowitz zum ersten Male in dem neuen Marmorsaal im Schlosse zu Potsdam.

20. Mai 1751

Aus Potsdam in Berlin.

22. Mai 1751

Der König schickt seinen Leibarzt Cothenius nach Baireuth zu seiner kranken Schwester.

22. Mai 1751 bis 26. Mai 1751

Revue bei Tempelhof. Während dieser Zeit, wo ber König immer schon Morgens um 3 Uhr zu Pferde war, hatte er seine Wohnung in der Lindenstraße im von Börstelschen Hause (es hat jetzt die Nr. 4), die Besitzerin die Geh. Rä<216>thin von Börstel, geborne von Görne, erhielt vom Könige einen Brillantring zum Geschenk.

23. Mai 1751

Dem Könige wird der Holländische Oberst v. Tottleben vorgestellt.

Beim Abmarsch des in Berlin zur Revue gewesenen Dragoner Regiments Markgraf Baireuth ließ der König unter diejenigen Dragoner, welche bei der gloriösen Bataille von Friedberg gewesen, beträchtliche Geldgeschenke vertheilen, desgleichen an die Grenadiere des Forcadeschen Regiments, welche bei Sorr gefochten hatten.

27. Mai 1751

Nach Potsdam.

31. Mai 1751

Von Potsdam nach Magdeburg mit seinen drei Brüdern, dem Obersten Balbi, dem Kriegs- und Kabinetsrath Eichel etc.

Juni.

A.

1. Juni 1751

Der König in Pitzpuhl bei Magdeburg hält Musterung bis den 6.

5. Juni 1751 und 6. Juni 1751

In Magdeburg.

6. Juni 1751

Von Magdeburg nach Salzthal bis den 9.

9. Juni 1751

In Hagenburg speist er bei dem Grafen von Bückburg unter einem Zelt.

9. Juni 1751 bis 10. Juni 1751

In Minden.

10. Juni 1751 bis 12. Juni 1751

In Bielefeld, logirt im Gartenhause des Regierungsraths von Pott.

12. Juni 1751

In Lingen.

13. Juni 1751

In Emden. Der König war an der Gränze von Ostfriesland feierlich empfangen worden. Zu Emden besichtigte er in einer Jacht den Hafen.

14. Juni 1751

Ertheilt er den Ständen von Ostfriesland und dem Direktor der asiatischen Handelskompagnie Audienz. Das Mittagsmahl nahm er auf einer Jacht im Dollart ein.

15. Juni 1751

Nach Aurich und nach Emden zurück.

16. Juni 1751

Nach Murich und Wesel, hier logirt er bei dem Feldmarschall Von Dossow.

<217>

21. Juni 1751

In Lippstadt und Bielefeld.

22. Juni 1751

In Hornburg (im Halberstädtischen).

23. Juni 1751

Ankunft (Abends) in Potsdam

25. Juni 1751

In Potsdam, Intermezzo.

B.

Juni 1751

Der König überschickt dem regierenden Grafen von Lippe-Bückeburg den schwarzen Adlerorden.

Der Oberst von Blankensee vom v. Knoblauchschen Inf.Reg. erhält den Orden pour les mérites.

Auf dieser Reise des Königs nach Westphalen soll es gewesen sein, daß, als er zu Brackwede bei Bielefeld bei dem Prediger abstieg, und der ihn in einem besonderen Wagen begleitende Voltaire ebenfalls aussteigen wollte, dieser durch die umstehenden Bauern, die ihn für des Königs Affen hieltten (was ihnen ein muthwilliger Page des Königs, Namens v. Nangow, der einmal von Voltaire beleidigt worden war, eingeredet hatte), daran verhindert wurde. Dies gab zu einer höchst belustigenden Scene Anlaß. (S. Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen. Stuttgard 1829. Thl. IV. S. 213). Diese Anekdote wird auch auf höchst lebendige und komische Art erzählt in: Ewald Rings graue Mappe Thl. 1. S. 175. 2. Ausg. 1813. Thl. 1. S. 189. Der Page soll nachher als Cornet zum schwarzen Husaren-Regiment versetzt worden sein.

Die berühmte Aktrice in Italienischen Intermezzos Signora Marsi tritt an die Stelle der Signora Bon in Königl. Dienste.

Den 25. starb in Berlin Ursula Maria Breyer in einem Alter von 107 Jahren 10 Monaten 14 Tagen. Zwei Jahre vorher hatte sie neue Zähne bekommen.

Juli.

A.

2. Juli 1751

Der König aus Potsdam in Berlin.

<218>

3. Juli 1751

Besucht den kranken General v. Rothenburg und den Feldmarschall v. Keith und kehrt nach Potsdam zurück.

7. Juli 1751

In Sanssouci - trinkt den Brunnen.

24. Juli 1751

Beendet die Brunnenkur, verläßt Sanssouci und kehrt nach dem Schlosse in Potsdam zurück.

31. Juli 1751

Maupertuis zum König nach Potsdam.

B.

Juli 1751

Der König schenkt dem Grenadier von der Garde Franz Neuffert 2500 Thlr.

August.

A.

August 1751

Der König in Potsdam.

1. August 1751

Der Prinz Franz Adolf von Anhalt-Bernburg-Schaumburg, und Prinz Friedrich Erdmann von Anhalt-Köthen, General v. Winterfeld und Lord Marschall zum König nach Potsdam.

4. August 1751

Algarotti in Potsdam, bald darauf in Berlin.

10. August 1751

Der König aus Potsdam in Berlin, besucht die am 7. von einer Prinzessin (Friederike Sophie Wilhelmine, nachherigen Erbstatthalterin) entbundene Prinzessin von Preußen (Gemalin August Wilhelms).

11. August 1751

Nach Potsdam.

12. August 1751

Der König vertritt in eigner höchsten Person Pathenstelle bei der Taufe des Sohnes des Majors vom 2. Bataillon Garde von Saldern.

19. August 1751

Zu den in Potsdam auszuführenden neuen Manövres begeben sich dahin) der Markgraf Karl, Feldmarschall v. Kalkstein, die Generale v. Hacke, Bogisl. v. Schwerin, v. Meyering, v. Forcade, v. Wartensleben, v. Pfuhl, v. Schmettau, v. Itzenplitz, v. Zieten, Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Bevern, die Obersten und Oberst-Lieutenants v. Woedke, Prinz von Holstein-Beck, v. Finkenstein, v. Götze, v. Bila,<219> v. Königsmark, v. Münchow, v. Fink, v. Bülow und mehrere - bis den 21.

22. August 1751

Der König von Potsdam in Berlin. In seinem Gefolge befanden sich unter andern, der Prinz von Preußen, Prinz Ferdinand, Prinz Heinrich, Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, von Keith, Feldmarschall und Gouverneur von Berlin, Fürst Moritz von Anhalt-Dessau, der Erbprinz von Hessen-Darmstadt, der Marschall von Frankreich Graf von Löwenthal, welcher sich schon einige Zeit in Potsdam befunden und sehr oft zur Königl. Tafel gezogen worden war.

Der König und seine Gemalin speisen bei der Königin Mutter.

23. August 1751

Der König mit sehr zahlreicher Suite von Prinzen und Generalen etc. begiebt sich zu Pferde nach der Gegend des Bauhofes bis gegen die Baracken am ehemaligen Spandauer Thor, um die daselbst in Bau begriffenen Häuser in Augenschein zu nehmen. Mittags begeben sich der König, beide Königinnen, sämtliche Prinzen etc. zum Prinzen von Preußen August Wilhelm, wo große Tafel ist, und nach derselben der Taufaktus der am 7. gebornen Prinzessin (s. oben) statt hat. Der König vertritt Pathenstelle und hält die Prinzessin über die Taufe.

25. August 1751

Der König nach Küstrin, logirt in der Vorstadt im Gartenhause des Oberförsters Bock.

27. August 1751

Von Küstrin nach Schlesien.

28. August 1751

In Glogau.

29. August 1751

Von Glogau nach Breslau, logirt im Ledigischen Garten vor dem Schweidnitzer Thore.

30. August 1751

Der König besucht den Fürst-Bischof von Breslau v. Schafgotsch.

31. August 1751

Von Breslau nach dein Lager bei Ohlau, Hauptquartier Marschwitz bis den 7. September.

B.

24. August 1751

Der Marschall von Frankreich Graf von Löwenthal reist nach Frankreich zurück.

<220>

26. August 1751

Marquis d'Argens kommt aus Monako wieder in Potsdam an.

28. August 1751

Lord Marschall geht als bevollmächtigter Minister nach Paris. Der König beschenkt ihn bei seiner Abreise mit einer kostbaren Tabatiere.

In diesem Monat ward vor dem ehemaligen Spandauer Thore ein neuer Markt eingerichtet, der auf Befehl des Königs der Hackesche Markt genannt werden sollte (nach dem damaligen Commandanten von Berlin Graf v. Hacke, welcher den Anbau dieser Stadtgegend geleitet hatte, weshalb auch die Häuser, nach der jetzigen Herkulesbrücke zu, den Namen Commandantenstraße erhielten. Den Markt zierte damals ein schöner Brunnen, auf welchem sich ein vergoldeter Neptun mit dem Dreizack und andere Zierrathen befand.

September.

A.

September 1751

Der König im Lager bei Ohlau, Hauptquartier Marschwitz, große Manövres daselbst bis den 7.

15. September 1751

Rückkunft aus Schlesien in Berlin. Mittags speist der König mit den Prinzen und einigen Generalen in seinen Appartements, Abends mit seiner Gemalin bei der Königin Mutter, vorher im französ. Schauspiel George Dandin, mit dem Nachspiel 16 Consentement foré. An diesem Tage ward dem König der Mainzische Domherr Graf von Stadion vorgestellt.

16. September 1751

Nach Potsdam mit den Prinzen Heinrich und Ferdinand, den Generalen Keith, Winterfeld, Rothenburg, Buddenbrock, auch folgten Voltaire, Darget, Maupertuis etc.

B.

2. September 1751

Befehl an die verschiedenen Kollegien wegen Beschleunigung der Einsendung ihrer Monitorum zu dem Codex Fridericianus, zu dessen Untersuchung der König eine Commis<221>sion ernennen würde, welche den 1. Novbr. ihre Arbeit beginnen sollte.

30. September 1751

Der berühmte Astronom de la Lande aus Paris kommt in Berlin an.

In diesem Monat hatte der König im Lager bei Marschwitz dem General Fouqué eigenhändig den schwarzen Adlerorden ertheilt.

Der Oberst-Lieutenant Baron v. d. Goltz vom Fouquéschen Füsilier-Regiment und der Major von Wangenheim vom Kreutzischen Inf.-Reg. erhielten den Orden pour les mérites.

31. September 1751

Der vom König zum Oberhofmeister des Prinzen Friedrich Wilhelm (nachherigen Königs Friedrich Wilhelm II.) ernannte vormalige Major bei dem in Aschersleben liegenden v. Stilleschen Kürassier-Regiment Graf Heinrich Adrian von Borke, kommt von Potsdam in Berlin an. (Er war der Sohn des Pr. Feldmarschalls Adrian Bernard v. B. und seine Mutter eine geborene von Hallard 221-+.

Oktober.

A.

8. Oktober 1751

Der König aus Potsdam in Berlin, ertheilt dem französischen Minister v. Guimont Audienz und speist dann mit seiner Gemalin und den Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses bei der Königin Mutter.

9. Oktober 1751

Nach Potsdam.

14. Oktober 1751

Der Feldmarschall von Kalkstein zum König nach Potsdam.

16. Oktober 1751

20. Oktober 1751

In Potsdam Intermezzo il Giocatore.

16. Oktober 1751

Der Fürst von Coswarn-Loos zum König nach Potsdam.

21. Oktober 1751

Der König vertritt Pathenstelle bei dem Sohn des Oberst. Lieutenant und Adjutanten Chevalier Baronet Robert Keith.

<222>

24. Oktober 1751

Der König wohnt der Probe des neuen Trauerspiels Britannicus bei, wozu die Königl. Kapelle aus Berlin nach Potsdam berufen worden.

26. Oktober 1751

Der Oberst-Lieutenant vom Baireuthschen Dragoner-Reg. von Chasot beim König.

30. Oktober 1751

Baron von Sweerts zum König nach Potsdam.

B.

20. Oktober 1751

Wird die Commission zur Revision des Codicis Fridericiani ernannt.

22. Oktober 1751

Stirbt Karl Wilhelm Heinrich Frise, Fürst von Nassau, Prinz von Oranien, Erbstatthalter etc. der Niederlande.

28. Oktober 1751

Stirbt der General-Lieutenant Philipp Bogislav von Schwerin, 52 Jahr alt.

28. Oktober 1751

Algarotti in Berlin.

31. Oktober 1751

Der Geheime Kämmerir Fredersdorf, welcher zur Verbesserung seiner Gesundheit in fremden Ländern verschiedene mineralische Wasser gebraucht hatte, kommt nach Potsdam zurück.

Seit einiger Zeit befand sich der Erbprinz Karl von Anhalt-Köthen in Potsdam und ward vom König mit vieler Auszeichnung behandelt.

Der Geh. Rath Friedr. Gotthold Köppen wird zum Kriegszahlmeister ernannt.

November.

A.

November 1751

Der König in Potsdam.

1. November 1751

In Potsdam Intermezzo: die zur Dame gewordene Stickerin.

4. November 1751

Aus Potsdam in Berlin, ertheilt fremden Gesandten Audienz, und speist dann mit seiner Gemalin und den Prinzen und Prinzessinnen bei der Königin Mutter.

5. November 1751

Nach Potsdam zurück.

18. November 1751

Maupertuis zum König nach Potsdam.

22. November 1751

Der König aus Potsdam in Berlin, ertheilt dem holländischen<223> Gesandten Grafen von Gronsfeld und andern etc. Audienz, speist Mittags mit der Königin und mehreren Prinzen etc. bei der Königin Mutter.

23. November 1751

Nach Potsdam.

25. November 1751

Algarotti, Voltaire, v. Senac, Commissär der Französischen Flotte, zum König nach Potsdam. Desgleichen der Spanische Oberst und Commandeur der Kriegsschiffe von Antonio d'Ulloa und dessen Bruder Don Fernando, und der Chevailer Don Josph d'Ascarlati da Salvador di Medina.

B.

11. November 1751

Stirbt Julius Offroi de la Metrie.

Der König schenkt wieder bedeutende Summen an die Wittwen und Waisen der im Felde gebliebenen Soldaten.

Dezember.

A.

Dezember 1751

Der König in Potsdam.

3. Dezember 1751

Der Prinz von Preußen (August Wilhelm) zum König nach Potsdam.

4. Dezember 1751

Der Herzog von Braunschweig nebst Gemalin und Tochter (Karoline) bei dem König in Potsdam.

5. Dezember 1751

Der König mit den Braunschweigschen Herrschaften, nachdem sie Sanssouci besehen, nach Berlin.

13. Dezember 1751

Algarotti in Berlin.

20. Dezember 1751

Der König besucht den kranken General von Rothenburg.

21. Dezember 1751

Speist mit der Königin Mutter und sämtlichen Prinzen etc. bei seiner Gemalin.

22. Dezember 1751

Mit der Königin, seiner Gemalin, bei der Königin Mutter zu Mittag. Abends französisches Schauspiel l'Ecole des Maris.

25. Dezember 1751

Nach Potsdam.

27. Dezember 1751

Aus Potsdam nach Berlin. Fouqué in Berlin.

<224>

B.

16. Dezember 1751

Stirbt der regierende Fürst von Anhalt Leopold Maximilian, Königl. Preuß. Generalfeldmarschall etc.

29. Dezember 1751

Stirbt der General v. Rothenburg 1).

Die Ordnung des diesjährigen Karnevals war folgende:
Sonntag Cour bei der regierenden Königin.
Montag Oper,
Dienstag Redoute.
Mittwoch franz. Schauspiel,
Donnerstag Cour bei der Königin Mutter.
Freitag Oper,
Sonnabend Assemblée.

Die beiden Opern waren 1) Britannikus (von dem Hofpoeten Sign. Leop. de Villati) und 2) Armida.

Französische Schauspiele Cinie, le Misantrope, le Distrait, le Méchant.

Ende dieses Monats fiel Voltaire bei dem König, der vor kurzem erst sein Gehalt jährlich um 500 Thlr. vermehrt hatte, in Ungnade. Die Ursach war der bekannte Prozeß, welchen Voltaire gegen den Juden Hirsch führte und der Manches zur Sprache brachte, das ihm keine Ehre machte. Voltaire beklagt sich in einem Brief (v. Dezbr.) an Darget, das er beim König angeschwärzt worden etc. und nun der Gegenwart Sr. Maj. beraubt sei etc. Der ganze Prozeß ist gedruckt, und befindet sich im 5. Band von Kleins Annalen der Gesetzgebung etc. Auch Formey im Souvenir d'un Citoyen. Tom I. theilt diese Geschichte mit.

In diesem Jahre erschien die erste Ausgabe der Poesies diverses in Quartformat. Der König hatte nur eine sehr geringe Anzahl Exemplare (wahrscheinlich zu Geschenken für seine Freunde) abdrucken lassen. Statt des Druckorts stehen auf dem Titel die Worte: "au donjon du chateau." In dieser Ausgabe befinden sich die später desavouirte Stellen.

In demselben Jahre soll der König sich die Akten des Prozesses, seine Flucht im Jahr 1730 betreffend, haben ge<225>ben lassen, einige Blätter herausgenommen, und dann wieder zurückgesandt haben. Diese Akten sollen im geheimen Archiv aufbewahrt werden. (Vie de Frederic II. Strasb. T. V. p. 59. und Büschings Charakter Friedrichs II. p. 182).

Anmerkung zum Jahre 1751.

1) Friedrich Rudolf Graf von Rothenburg, General-Lieutenant, Chef eines Dragoner-Regiments (Nr. 3 der alten Armeeliste), Ritter des schwarzen Adlerordens, Amtshauptmann zu Lycke, war 1709 geboren. Sein Vetter, der Graf Rothenburg, welcher als Französischer Gesandte in Berlin war, brachte ihn als Offizier in Französische Dienste, in welchen er 16 Jahre blieb und bis zum Obersten stieg, auch sowohl 1732 dem Feldzug der Spanier in Afrika gegen die Mauren als Freiwilliger, als hernach den Feldzügen am Rhein bis 1735, in welchen er Generaladjutant der Marschälle Berwick und Asfeld war, beiwohnte. 1741 trat er in Preußische Dienste, und erwarb sich hier durch sein tapferes und einsichtvolles Benehmen in den Schlachten bei Mollwitz, Chotusitz, Hohenfriedberg und Soor des Königs vorzügliche Gnade. Der König liebte und schätzte ihn sehr, und würdigte ihn einer vertraulichen Freundschaft.


214-+ Bei dieser Oper erregte besonders die Abbrennung des bezauberten Pallastes der Alcine große Bewunderung. Es war dazu der berühmte Feuerwerker Signor Angelo Galiani aus Bologna besonders verschrieben worden. Er hatte auch außerdem seine Kunst einigemal vor dem König in Potsdam gezeigt.

221-+ Einige Notizen über ihn stehen in dem Buche von Scheffner: Mein Leben wie ich es selbst geschrieben etc. S. 174.