<330> mir daher, Sie werden bei vorfallender Gelegenheit nichts an dem mangeln lassen, was der Staat von Ihrer Tapferkeit zu fodern berechtigt ist. Dieser Zeitpunkt rückt heran, ich würde glauben, Nichts gethan zu haben, ließe ich die Östreicher in dem Besitz von Schlesien. Lassen Sie es Sich also gesagt sein, ich werde gegen alle Regeln der Kunst, die beinahe drei Mal stärkere Armee des Prinzen Karl angreifen, wo ich sie finde. Es ist hier nicht die Frage von der Anzahl der Feinde, noch von der Wichtigkeit ihres gewählten Postens; alles dieses, hoffe ich, wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen, und die richtige Befolgung meiner Dispositionen zu überwinden suchen. Ich muß diesen Schritt wagen, oder es ist Alles verloren, wir müssen den Feind schlagen, oder uns Alle vor seinen Batterien begraben lassen. So denke ich - so werde ich handeln. Machen Sie diesen meinen Entschluß allen Officieren der Armee bekannt, bereiten Sie den gemeinen Mann zu den Auftritten vor, die bald folgen werden, und kündigen Sie ihm an, daß ich mich berechtigt halte, unbedingten Gehorsam von ihm zu fodern. Wenn Sie übrigens bedenken, daß Sie Preußen sind, so werden Sie gewiß Sich dieses Vorzugs nicht unwürdig machen, ist aber Einer oder der Andere unter Ihnen, der sich fürchtet, alle Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.

Schon im Voraus hielt ich mich überzeugt, daß Keiner von Ihnen mich verlassen würde, ich rechne also ganz auf Ihre treue Hülfe und auf den gewissen Sieg. Sollte ich bleiben, und Sie für Ihre mir geleisteten Dienste nicht belohnen können, so muß es das Vaterland thun. Gehen Sie nun ins Lager und niederholen Ihren Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört haben.

Das Regiment Kavallerie - sagte er weiter - welches nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht absitzen, und