<19> Voltaire mit dem Buchhändler van Düren war, dem er den Antimachiavell in Verlag gegeben hatte + etc.

"Lassen Sie denn, da es sein muß, die Presse gehen, um die Bosheit eines, elenden Menschen zu strafen! Streichen Sie aus, verändern, verbessern und ergänzen Sie Alles, was Ihnen gefällig ist! Ich verlasse mich hierin auf Ihre Beurtheilungskraft."

14. August 1740

In Potsdam.

15. August 1740

Von Potsdam nach Cleve mit dem Prinzen August Wilhelm, den Obersten v. Bork und v. Stille, dem Adjudanten v. Münchow und Algarotti und Fredersdorf.

15. August 1740

In Leipzig gegen 4 Uhr angekommen.

17. August 1740

In Bayreuth - über Würzburg, Frankfurt a. M. etc. weiter

23. August 1740

In Kehl. Von hier reis'te der König incognito unter dem Namen eines Grafen Dufour. Der Prinz August Wilhelm nannte sich Graf Schafgotsch, Algarotti von Pfuhl.

23. August 1740

In Straßburg. Der König logirt in dem Gasthof zum heiligen Kreuz und der Prinz Wilhelm im Raben. ++


+ Man findet diesen Streit wie die Geschichte des Antimachiavell ausführlich erzählt in der Schrift: Examen du Prince de Machiavel. Avec des Notes historiques et politiques, troisième Edition. Enrichie de plusiers Pièces nouvelles et originales, la plupart fournies par M. F. de Voltaire. A la Haye chez Jean van Duren 1741. Auch in der deutschen Göttinger Ausgabe von 1742.

++ Bielfeld in seinen Briefen und auch Voltaire im Commentaire historiques sagen, der König habe auch nach Paris gehen wollen, weil er aber in Straßburg erkannt worden, habe er diese Reise aufgegeben. Über des Königs Aufenthalt in Straßburg finden sich interessante Nachrichten in der Schrift: Merkwürdigster Regierungsantritt Friedrichs II. Die damaligen Berliner Zeitungen melden "aus Pariser Briefen" nur Folgendes: "Se. Majestät fragten nach ihrer Ankunft in Strasburg, ob keine Offiziere in der Nähe wären, die mit ihm zu Abend speisen könnten. Der Wirth antwortete, daß selbst bei ihm drei logirten, die sich gern einfinden würden. Sie kamen auch wirklich. Der König ersuchte sie mit ihm zu speisen, und die Offiziere nahmen es auf eine manierliche Art an, jedoch mit der Bedingung, daß sie des folgenden Abends Revange haben möchten. Se. Majestät ließen sie aufs Herrlichste bedienen und besonders mit einem köstlichen rosenfarbnen Wein. Des folgenden Tages sah der König das Regiment exerciren. Des Abends aber erfüllten Se. Majestät ihr Wort und erhuben sich zu den Offiziers zum Abendessen, nachdem Sie ihnen vorher verschiedenes Wildpret und eine gute Anzahl Bouteillen Wein, der ihnen des vorigen Abends so gut geschmeckt, zugesandt hatten. Die Offizire fielen indeß auf den Gedanken, es möchte wohl der König von Preußen sein, und ließen daher einen von ihrem Regiment, der ein preußischer Deserteur war, kommen, ob er Se. Majestät kennen möchte. Nachdem nun der König sich wieder in sein Zimmer begeben, sagte ihnen der Soldat, daß dies der König selbst sei. Gleichwie aber Se. Maj. jemand zurückgelassen, Ihnen von der Verwirrung, welche sie an den Offiziers bemerkt, den Ausgang zu berichten, so erfuhren sie durch eben denselben, daß man Sie erkannt. Daher reiseten Se. Majestät beim Thoraufschließen hinweg, ehe noch der Stadt-Gouverneur Marquis de Broglio erfahren, daß er so glücklich gewesen, einen der größten Prinzen in seinem Gouvernement zu haben."