<215>In solchen Nöten?
Frankreichs Sache gilt's hier — das begreift er,
Ich sitz' in der Falle — das sieht er ein:
Er reißt sich zusammen, den Nacken steift er
Und schnarrt: „He, wen sucht ihr?“ — „Nun, den Marquis!
„Das Tafelgeschirr von Valory
„Und seine Möbel und Staatsperson.“ —
„Wohlan“, sagt Darget, „die habt ihr schon:
„Ich bin der Gesandte! Und wenn ihr wollt,
„Sind hier auch Beutel mit Louis in Gold.“

Das Raubgesindel, eh' man's gedacht,
Flugs hat es reinen Tisch gemacht;
Nur — weiß der Himmel, wie das gekommen:
Hatten sie's in der Elle nicht acht? —
Von dem andern Verschlag,
Der daneben lag,
Hat keiner weiter Kenntnis genommen!

Kaum traf der Höllenlärm sein Ohr,
Fuhr der dicke Marquis aus dem Schlaf empor.
Unfehlbar ereilte ihn sein Geschick,
Wenn nicht in diesem Augenblick
Seine holde Heilige wieder
Vom Himmel stieg hernieder.
Er war grab aus dem Bette gesprungen
Und wollte, schreiend aus vollen Lungen,
Splitternackt
Dem Räuberhaufen
In die Arme laufen,
Da ward er gepackt!
Die Heilige, in himmlischer Iüngferlichkeit,
Hatte zum Glück einen Fächer bereit;
Dahinter in schämigem Erschrecken
Konnt' sie ihr liebliches Antlitz verstecken,
Nur ganz bescheiden in magdlicher Tugend
Dabei durch die Gitterstäbchen lugend.
Gott, wie die Weiber nun mal sind!
Ihn aber, der ja toll und blind,
Versenkt sie geschwind —