Juli.

A.

Juli 1786

Der König in Sanssouci unterredet sich täglich mit dem etc. Arzt Ritter von Zimmermann, bis den 10. Juli. (S. Zimmermann's oben angeführte Schrift).

9. Juli 1786

Der Minister von Herzberg kommt beim König in Sanssouci an und bleibt bis zu dessen Tode bei ihm.

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10. Juli 1786

Der König beruft auf Zimmermann's Veranlassung den Dr. Fritze aus Berlin zu sich, um mit ihm wegen Verbesserung des Lazarethwesens zu sprechen.

11. Juli 1786

Der König läßt die Aerzte Frese und Seile zu sich kommen. Letzterer war schon früher bei ihm gewesen.

Am Morgen dieses Tages reiste der Ritter von Zimmermann von Potsdam ab.

19. Juli 1786

Der Dr. Fritze beim König, der sich mit ihm im größten Detail über Vorschläge und Maßregeln zur Verbesserung des Lazarethwesens unterhält.

20. Juli 1786

oder 21sten. Der Minister von Werder zum König (auf einen Tag).

Vorlesungen: Fortsetzung von Voltaire's Versuch etc. den 3ten, 6ten, 8ten, und Anfang von Voltaire's Jahrhundert Ludwig's XV, den 15ten, 16ten, 17ten, 21sten, 22sten, 29sten und 30sten, an diesem letzten Tage: Verhör über Damien vom 6. März 1757.

In den folgenden Tagen erlaubte die zunehmende Krankheit und Mattigkeit des Königs ihm nicht mehr, die Vorlesungen zu hören, obschon er seinen Vorleser um die gewöhnliche Zeit noch zu sich rufen ließ. In den letzten Tagen seines Lebens las der König noch für sich: l'Evangile du Jour p. Voltaire und den Ouintilian.

Während dieser Krankheit des Königs erhielt er von einem frommen Schwärmer einen liebreichen Ermahnungsbrief. Als er denselben gelesen, gab er ihn mit den Worten zurück: "Man muß den Leuten höflich antworten, sie meinen es gut mit mir." (Kletzschke: Letzte Stunden etc. S. 97, 98).

B.

14. Juli 1786

Der Fürst Dolgorucky geht von Berlin nach Petersburg zurück.

31. Juli 1786

Der Ober-Stallmeister, Graf von Schwerin von Potsdam nach Berlin, von wo er bald nachher nach Braunschweig geht und erst am Sterbetag des Königs zurück kommt. Der Kö<356>nig hatte ihm anfänglich die Erlaubniß zu dieser Reise nicht geben wollen. Da er aber wiederholt darum bat; so sagte der König endlich: "Nun, so reiset denn, Ihr werdet mich aber bei Eurer Zurückkunft nicht mehr am Leben finden." (Jahrbuch der Preuß.-Brandb. Geschichte, 1796, VII. 315).