<399> werden, was die Polen gebrauchen, und der ganze Handel besser eingerichtet, und darauf fleißig Bedacht genommen wird, daß die Polen Alles, was sie an Waaren und Sachen nöthig haben, bei uns finden und bekommen können. Dies ist das rechte Mittel, den Commerce von Danzig an uns zu ziehen. Und dieses ist eigentlich Eure Sache, und darauf solltet Ihr mehr denken und raffiniren. Mit fremden Höfen aber vor Euren Kopf ein Negoce anfangen, ohne Mir zuvor Anzeige davon zu thun, das verbiete ich Euch hierdurch alles Ernstes, und müsset Ihr Euch dergleichen schlechterdings nicht weiter unterstehen, wenn Ihr wollet, daß Ich ferner sein soll Euer wohlaffectionirter König.

Potsdam, den 17. Dezbr. 1776. Friedrich."

S. 157. Den 24. Dezbr. 1776. Der König an Ebendenselben: "Mein lieber Etats-Minister von Görne. Es ist Mir zwar Euer anderweitiger Bericht vom 23sten huj. wegen der Geld-Negoce mit Polen zugekommen; Ich muß Euch aber sagen, daß Ihr nicht gescheut seid, Mir dergleichen Anträge zu machen. Die Seehandlungs-Societät soll mit Polen Commerce treiben, aber keine solche Windbeuteleien im Kopfe haben. Ich habe die Compagnie garantirt, und ist es daher sehr unschicklich gehandelt, ohne Mein Vorwissen so was zu unternehmen und in solche Sachen sich einzulassen. Ihr wisset auch nicht einmal, was in Polen passirt; denn die 500000 Dukaten haben sie aus Holland durch Teppern bereits gekriegt, also ist ja die Sache schon vorbei. Eine andere Sache haben sie noch, sie wollen nämlich ein Lombard anlegen, und die Seehandlungs-Socictät mit interessiren. Das ist aber eben so wenig praktikabel, und eine eben so windige Proposition, wie die andere, wenn die Compagnie sich darein menget, und es entsteht ein Krieg in Polen; so ist ein Banquerot unvermeidlich, weil es nicht möglich ist, von den Polen sich bezahlt zu machen. Dergleichen Projekte müsset Ihr also aus dem Kopf lassen. Was aber den Commerce betrifft, und wenn die Compagnie bereits Salz dahin verkauft, und von den Polen Holz, Potasche und dergleichen Sachen erhandelt, dagegen aber viel Franzosische Weine, Materialwaaren und