"<116> Das Verdienst dieses Stücks ist die Ähnlichkeit; es ist Voltaire selbst; nichts fehlt ihm als die Sprache. Gerade also das Beste, werden Sie sagen: allein Porzellan und Bildhauerkunst erreichen diese Vollkommenheit nicht. Will man das Ganze beisammen haben, so muß man die Büste ansehen und die Henriade dazu lesen. etc. Ich vermuthe, daß Sie die Lobeserhebungen für Scherz halten werden, die ich Ihnen von den Herren + gemacht habe, welche es nicht verschmähten, unsern ländlichen Heerd zu besuchen. Es sind wahre Christoph Columbe, welche die Hereynischen Wälder haben durchstreichen wollen, um die Wilden zu untersuchen, welche die Küsten des Baltischen Meeres bewohnen. Sie waren erstaunt, uns auf unsern zwei Hinterfüßen gehen zu sehen. etc."

19. Mai 1775

Der König nach Spandau, hält daselbst Revue, dann nach Charlottenburg.

20. Mai 1775

Der König nach Berlin, wo er (bis den 23sten) große Revue hält, und die Prinzessin Amalie in ihrem Palais unter den Linden besucht.

21. Mai 1775

Beim Könige Mittags große Cour, wo ihm unter andern der Herzog Hamilton, der Lord Forbescüe und der Dr. Moore +, sämmtlich aus England, vorgestellt werden. Sie waren vorher schon in Potsdam gewesen, und der Dr. Moore erzählt, daß er hier mit großer Verwunderung gesehen, wie der König selbst, mit gezogenem Degen, die Truppen beim Manövriren Stunden lang commandirt habe. Das Londoner Political-Magazin vom Novbr. 1786, S. 379, theilt


+ Dem Herzog von Lauzun und Baron Montmorency-Laval (s. den Brief vom 22. Februar). In obigem Brief fährt der König auf eine höchst ergötzliche Weise fort, den Dünkel und die Eitelkeit der Franzosen, und besonders den Kleinigkeitssinn der Elegants und sogenannten Leute von gutem Ton, zu persifliren. (H. W. XI. 191-194).