<10> unklug und sehr gefährlich, wenn man jene Nahrungsmittel des Aberglaubens abschaffen wollte, die man öffentlich den Kindern austheilt, um sie dem Willen ihrer Väter gemäß damit zu nähren. etc. Der Mensch ist ein Thier, das nicht zu bessern steht, und das mehr nach Sinnlichkeit als nach Vernunft handelt. Indeß habe ich für dies Thier einen Katechismus + verfertigt, den ich Ihnen hier schicke. etc."

13. April 1770

Der König an die Prinzessin Amalie, seine Schwester: "Epistel, um sie über den Verlust des Fräuleins von Hertefeld zu trösten" ("in Potsdam und auf dem Weinberg").

- etc. - "Ein Mittel nur, o Schwester, hat der Mensch,
Das vor dem Eigensinn des Glücks ihn schützt:
Er sei auf ihn gefaßt, erwart' ihn dann,
Mit Muth, und widerstehe seinem Sturm. etc.
- - - etc. des Schicksals Macht
Bestimmt Dein Loos. Nur darum lebst Du hier,
Damit Du leiden sehn, und klagen, seufzen
Und sterben sollst. Verlorst Du Alles erst,
Was nur Dein Herz geliebt, dann trifft auch Dich
Die Reih', und Du wirst selbst vernichtet sein. etc."

17. April 1770

Der König schickt die von ihm selbst verfaßte kleine Schrift: "Ueber die Erziehung," an den Minister von Münchhausen, weil, wie er dabei bemerkt, "einige Reflectiones darin enthalten sind, von welchen bei den Universitäten Gebrauch zu machen nicht ohne Nutzen sein dürfte." (Bei Lebzeiten gedruckte Werke etc. II. 358. Deckersche Ausgabe).

18. April 1770

Der König schenkt seiner Gemalin ein sehr vollständiges Tafelservice und zwei Theeservice vom feinsten Porzellan. Um diese Zeit hatte der Verbrauch der gebrannten Cichorienwurzel, statt Caffee, auch im Preußischen Eingang gefun-


+ Diese Schrift ist die Instruction morale à l'usage de la noblesse. Darin sagt der König unter andern, daß man vorzüglich dahin trachten soll, die jungen Leute für die Tugend zu begeistern.