Juli.

A.

Juli 1766

Der König in Potsdam.

6. Juli 1766

Der König an Fouqué :

"Werthester Freund. Ich überschicke Ihnen einige Früchte aus meinem Garten. Bisher hatte ich zu thun, gegenwärtig bin ich allein, gleichwohl will ich mir Ihren Besuch nicht eher ausbitten, als bis das Regenwetter vorüber ist; die Kälte, die wir jetzt haben, möchte Ihrer Gesundheit nicht zuträglich sein. Sie werden mir ganz offenherzig sagen, ob Ihnen die kleine Reise behaglich ist, damit ich Ihnen meine Pferde entgegenschicken kann. etc."

(Da Fouqué die Einladung, Hüftschmerzen wegen, ablehnte, so schickte er ihm seinen Leibarzt Kothenius).

16. Juli 1766

Der Prinz von Preußen, dessen Gemalin, Prinz Heinrich und die Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, Schwester des Prinzen von Preußen, und mehrere Prinzen und Prinzessinnen zum König nach Sanssouci, wo verschiedene Feste gegeben werden.

17. Juli 1766

Das Trauerspiel Titus und Berenice.

19. Juli 1766

Das Schauspiel: le Chevalier à la mode.

21. Juli 1766

Le malade imaginair.

23. Juli 1766

L'homme à la bonne fortune.

?? Juli 1766

Der König an Voltaire :

"Sie haben von mir eine bessere Meinung als ich selbst. Sie halten mich nämlich für den Verfasser des Auszugs aus der Kirchengeschichte und der Vorrede zu diesem Werke. Das klingt eben nicht wahrscheinlich. Wie will Jemand, der unablässig mit Kriegen und andern Angelegenheiten zu thun hat, noch so viel Muße finden, die Kirchengeschichte zu studiren? Ich habe, so lange ich lebe, mehr Manifeste als Bullen ge<275>lesen. Zwar zog ich vor diesem gegen Kreuzfahrer, gegen Personal mit geweihtem Hauptschmuck zu Felde, welche der heilige Vater in ihrem ersichtlichen Eifer, mich zu Grunde zu richten, bestärkte; aber meine Feder ist lange nicht so dreist, als mein Degen, und respektirt, was durch lange Observanz ehrwürdig geworden ist 275-+. etc."

26. Juli 1766

Der König an d'Alembert :

- etc. - "Sie erwähnen eines chronologischen Abrisses der Kirchengeschichte, der mir unbekannt ist. Ich lese selten Vorreden; indessen habe ich gehört, daß der Verfasser der gegenwärtigen so dreist als unbescheiden ist, und die Grobheit begangen hat, durch ein Species facti zu beweisen, daß der große Hans nichts weiter als Hans-Wurst ist. etc."

29. Juli 1766

Der König nach Charlottenburg, wo er dem Schwedischen außerordentlichen Gesandten, Freiherrn von Manteuffel, Audienz giebt.

30. Juli 1766

Der König nach dem Berliner Thiergarten, wo er die dort aufmarschirten Wachtparaden besieht, dann nach Charlottenburg, und Abends von da nach Potsdam zurückkehrt.

Dem Stifte zu St. Sebastian in Magdeburg verleiht der König ein Ordenskreuz.

B.

2. Juli 1766

Stirbt in Schönhausen die Gräfin Camas, 76 Jahr alt. Ihre Leiche ward in Berlin in der Parochialkirche beigesetzt.

11. Juli 1766

Edict wegen Aufhebung der Tabakspacht, Errichtung einer Königlichen General-Tabaks-Administration, und Garantie der tungs-Compagnie gezahlt hatten. (S. Beiträge etc. I. 285 etc.).

<276>

Die Prinzessin Amalie, Schwester des Königs, verläßt ihre Wohnung auf dem Königl. Schlosse, und bezieht ihr neu erbautes Palais unter den Linden (jetzt Nr. 7).


275-+ Bekanntlich ist Friedrich allerdings der Verfasser der Vorrede zu dem Abriß der Kirchengeschichte des etc. Fleury, obgleich er es mehrmals abgeläugnet hat. (S. auch den folgenden Brief). Der Abriß erschien zuerst 1766 in Bern, Französisch mit dem Beisatz : "Traduit de l'anglois." Wahrscheinlich wider des Königs Willen.