<80>hen und wenden, wie ich nur kann, ich werde immer nur höchst unvollkommen Ihnen die Empfindungen meines Herzens für Sie ausdrücken.
Friedrich."

21. März 1761

Der König an d'Argens :

"Ich muß Abschied von Ihnen nehmen, mein lieber Marquis; unsere Ruhe geht auf die Neige, und wir sind großen Begebenheiten ganz nahe. Mein Schicksal will es, und ich unterwerfe mich. Nur das giebt mir noch einige Hoffnung, daß die Engländer den von den Franzosen angebotenen Waffenstillstand angenommen, und daß ein Französischer Minister unverzüglich nach London gehen wird, um über den Frieden zu unterhandeln, vermuthlich wird also der Feldzug, den wir eröffnen werden, sich nicht bis in den Dezember hinziehen, und jene zwei großen Mächte werden, wenn sie erst eins sind, dem Dinge wohl ein Ende machen.

Schreiben Sie mir nur immer weg, ich mag stecken, wo ich will. Besorgen Sie aber, daß Ihre Briefe aufgefangen werden, so lassen Sie Sich bloß über Litteratur mit mir ein, was Keinem schaden kann. Eben kommt mein Bruder an. Ich finde ihn sehr gesund und nicht im Mindesten geschwächt. Allein er wundert sich, nicht mehr zwanzig Jahr alt zu sein, und Sie wissen wohl, daß es uns was rechts kostet, diese Prätension aufzugeben. Wollen Sie wissen, was ich hier mache, so werde ich es Ihnen in zwei Worten sagen : ich studire meinen Feldzug und studire meine Bücher. Unterdessen haben mir gestern die Porzellan-Fabrikanten eine Abendmusik gebracht. Sie haben ein Chor von Musikanten unter sich, die ganz artig spielen. Ich thue tausend Wünsche für Sie, mein lieber Marquis, für die ganze Stadt Berlin, und für alle meine Landsleute, die rechtschaffene Männer sind, und bitte Sie, einen irrenden Ritter nicht zu vergessen, der ihr Freund ist."

22. März 1761

Der König überschickt dem Obersten von der Heyde die