<178> wo er als Gesandter an verschiedenen Höfen verschickt und in vielen wichtigen Staatsgeschäften gebraucht wurde. 1715 ging er als außerordentlicher Gesandter nach Berlin. 1716 wurde er nach Dresden zurückgerufen und zum Geh. Kabinets-Minister ernannt. 1719 erhob ihn Karl VI. in den Grafenstand. Bei dem Besuch, welchen der König von Preußen Friedrich Wilhelm I. mit dem Kronprinzen in Dresden ablegte, wurde er diesem zuerst bekannt. Als später der König von Polen und Churfürst von Sachsen den Besuch in Berlin erwiederte, begleitete ihn Manteuffel dahin. Der Tod seines Schwiegervaters, des Baron Bludowsky und andere Umstände, auch seine geschwächte Gesundheit brachten ihn zu dem Entschluß, sich in das Privatleben zurückzuziehen. Er nahm also seinen Abschied und begab sich auf seine väterlichen Güter nach Pommern, wo er sich ein Lusthaus erbaute, dem er dem Namen Kummerfrei gab. Hier erhielt er einen Besuch Friedrich Wilhelm's I., dem der Ort so wohl gefiel, daß er 2 Tage daselbst verweilte. 1733 zog ihn die Liebe zu den Wissenschaften nach Berlin, wo er im Umgang mit den Gelehrten, besonders dem Probst Reinbeck, sein einziges Vergnügen fand. 1736 stiftete er eine besondere Gesellschaft von Gelehrten, die er Societatem Aletophilorum oder Gesellschaft der Liebhaber der Wahrheit nannte. Sie bestand aus einigen, theils zu Berlin theils auswärts wohnenden, Verehrern der Wolf'schen Philosophie. Es wurde darauf eine Medaille geprägt, welche auf der einen Seite das Brustbild der Minerva, mit zwei Köpfen auf dem Helm, Leibnitz und Wolf vorstellend, zeigt, mit der Umschrift aus dem Horaz: Sapere aude. Der Revers enthält die Inschrift: Societas Aletophilorum ab Ern. Christophoro S. R. J. Comite de Manteufel instituta. Berol. MDCCXXXVI. Er hat mehrere Predigten seines hochverehrten Freundes, des Probstes Reinbeck und dessen kleine Schriften in's Französische übersetzt, auch eine Gedächtnißmünze auf ihn entworfen, welche nachher die Herzogin von Sachsen-Gotha hat ausprägen lassen. Die Abbildung davon ist der, von M. herausgegebenen, Übersetzung der kleinen Schriften Reinbeck's vorgesetzt. In demselben Jahre wandte er sich nach dem Wunsche seiner Gemalin, welche das Rittergut, Lauer