<166> umhergeirrt war, begab er sich nach dem Auslande und suchte an verschiedenen Höfen Hülfe für seinen Prinzen, fand aber, wie er sagte, daß ein König ohne Land und Macht von seinen allerdurchlauchtigsten Brüdern Nichts zu erwarten habe, und so beschloß er, einstweilen und bis günstigere Umstände einträten, in fremde Dienste zu gehen. Er wählte die spanischen. Während dieser Zeit war er auch bei dem Prätendenten in Rom. 1733 machte er im spanischen Dienst einen Feldzug gegen den römischen Kaiser mit, nach dessen Beendigung hielt er sich in Valencia auf. Als 1744 Frankreich mit England im Krieg begriffen war, machte er den Versuch, den ältesten Sohn des Prätendenten, den Prinzen Eduard, nach Schottland zu bringen. Dieser umarmte den Lord und sagte zu ihm: ich habe nur Sie allein nöthig, ich will gehen und mit meinen getreuen Schotten entweder siegen oder sterben. Vergeblich bemühte sich der Lord, dem Prinzen begreiflich zu machen, daß sie Beide allein Nichts ausrichten könnten und nur ganz unnützer und unverantwortlicher Weise Blut und Leben vieler tausend edler Schotten auf's Spiel setzen würden; da er aber sahe, daß der Prinz auf seinen Vorsatz bestand und nur Mißtrauen gegen ihn zeigte, so schmerzte ihn dies so, daß er sich entschloß, künftig ganz zurückgezogen für sich zu leben. Er nahm nun von dem Prätendenten schriftlich Abschied, verließ auch die spanischen Dienste und nahm seinen Aufenthalt in Venedig. Als später sein Bruder, der General Keith, aus russ. in preuß. Kriegsdienste trat, folgte er diesem nach Berlin. Der König nahm ihn gütig auf und übertrug ihm erst die Gesandtschaft in Frankreich, dann in Spanien, welche Stellungen ihm aber eben so wenig behagten als die eines Statthalters von Neufchatel, welche ihm der König später gegeben hatte. Nachdem er auch diesen Posten aufgegeben und der König ihm inzwischen die Begnadigung des Königs von England verschafft hatte, wünschte er in seinem Vaterlande zu leben, und der König bewilligte ihm die Rückkehr dahin; aber da er seine Güter nicht wieder erhalten und Manches sich seit seiner Abwesenheit geändert hatte, so gefiel es ihm nicht in Schottland und bald kehrte er zum König nach Potsdam zurück. Hier lebte er nun in philosophischer Ruhe ein zufriedenes glückliches Leben, von