12801. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WERNER.317-1
[Meissen, April 1761.]
Wie Meine Nachrichten wären, würden Russen wie voriges Jahr Ende Juni bis Anfangs Juli stehen bleiben. Das Wasser317-2 ihnen viel aus den Fouragemagazinen weggenommen, und würden sie schwerlich bei Zeiten agiren können.
Aber Ich finge doch an zu glauben, dass sie wirklich die Belagerung von Colberg unternehmen, wo was vorrückt317-3
Er werde wohl beklagen, dass der ehrliche Major H[undt] sein Leben eingebüsst hat;317-4 hat aber noch vorher dem Feind 4 Canons abgenommen.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; am Rande des Berichts von Werner, d. d. Cöslin 31. März.
317-1 Der General Werner befand sich nach seinen Berichten im April vom 3. bis 23. in Cöslin, vom 25. bis 30. in Colberg.
317-2 Die Weichsel.
317-3 Dem Herzog von Bevern schreibt der König, Meissen, 6. April, dass „wir . . . nicht mit einem Corps bei Stettin stehen bleiben, sondern nöthigenfalls weiter nach Colberg vorpoussiren müssen“ ; der Herzog möge das Stettiner Magazin so in Stand setzen, „dass Ich allemal, wenn es erfordert wird, ein Corps von 30000 Mann nach Colberg poussiren und von daher die Subsistancen vor solches haben kann“ . — Auf der Rückseite des Berichts des Herzogs, d. d. Stettin 6. April, findet sich die Weisung für die Antwort: „Wenn Russen auswechseln wollen, ganz lieb, aber Hordt mit begriffen!“ Vergl. Bd. XIX, 640.
317-4 Vergl. S. 316.