12731. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.263-5
Leipzig, 11. März 1761.
Ich habe Euer Schreiben vom 6. dieses erhalten und danke Euch auf das gnädigste vor die Mir darin überschriebene Nachrichten,263-6 wegen deren Ich wünsche, dass solche continuiren und alles wahr sein möge, was Ihr wegen der österreichischen Besorgnisse vor Italien und eines dahin von ihnen zu detachirenden Corps schreibet, auch Ihr Mir bald die Confirmation davon melden möget; welches Mir um so interessanter sein wird, als wir dadurch, da hiesiger Orten und in Hessen die Franzosen und Sachsen weggejaget worden, einestheils die Hoffnung haben, dass wir dadurch auf eine gute Zeit Ruhe vor dem Feind bekommen, anderntheils aber, dass es Mich sehr soulagiren wird, doch 20 Bataillons und etliche 20 Escadrons weniger vor Mich zu haben. Hier sind die Reichstruppen durch den dahin detachirten Generalmajor von Syburg<264> über Saalfeld weggejaget worden, so dass wir uns ziemlich hier werden erholen und im Stande setzen können.
Sonsten melde Ich Euch im grössesten Vertrauen und unter dem noch bis dato davon zu haltenden Secret, dass Ich Meine Anstalten so mache, damit Ich ohngefähr zu Anfanges Mai mit 30 Bataillons und einige 60 Escadrons über Torgau nach Schlesien gehen könne, und werde Ich Selbst hinkommen, um alsdann en force gegen den Feind zu agiren und ihm recht tüchtigen Widerstand zu thun . . .
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
263-5 Der General Goltz befand sich im Monat März in Schweidnitz.
263-6 Vergl. darüber Nr. 12732. 12733.