12443. AN DEN CAPITÄN VON ZEGELIN, VICECOMMANDANTEN VON BERLIN.
Coswig, 25. October 1760.
Was Ihr Mir in Eurem Schreiben vom 24. dieses von einigen dortiger Orten und um Eberswalde herum vagirten russischen Kosacken meldet, erachte Ich nichts anders zu sein als eine Diversion, so sie auf Anrathen der Schweden machen wollen. So lange es also nichts ernsthafteres wird, haben wir uns nicht gross daran zu kehren. Inzwischen Ihr dennoch auf alles attent und auf Eurer Hut zu sein habet, um keinen Affront zu haben; wie Ihr dann wohl gethan, den Herzog von Bevern zu Stettin davon gleich zu avertiren, welches Ihr auch nach Küstrin an den Obristlieutenant von Heiderstedt31-1 thun sollet.
Friderich.31-2
Nach einer Abschrift aus dem Nachlasse von J. D. E. Preuss, im Besitze des Geh. Regierungsraths Dr. Schottmüller.
31-1 Vergl. S. 6.
31-2 Dem Prinzen Friedrich Eugen von Württemberg wird am 25. October auf seinen Bericht vom 24. geantwortet, die Einstellung von Rekruten in die Regimenter Lehwaldt und Kanitz müsse bis nach beendetem Feldzug verschoben werden; was das Gesuch des Bruders des Prinzen, des Herzogs von Württemberg, um Freilassung seines in preussische Kriegsgefangenschaft gerathenen Adjutanten Grafen Pückler angehe, „da dependiret es von Ew. Liebden, ob Dieselbe ihm darauf antworten wollen, dass bei diesen Umständen und denen, wozu er sich verleiten lassen, auch seine gegen Meine Unterthanen gehaltene Procédés, Ich weder Égards noch Attention vor ihn haben könne“ . [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv.]